Die Hauptaufgabe eines Rauchmelders ist die Leben zu retten. Um dazu in der Lage zu sein, werden die Geräte mit ein paar Details ausgestattet. Einem nervigen Signal, welches bei Gefahr selbst Tote aus dem Schlaf reissen kann. Batterien, die eine Funktion des Rauchmelders auch dann gewährleisten, wenn die normale Stromzufuhr möglicherweise sogar in Folge des Brandes, unterbrochen ist.
Die Tücke bei Batterien ist jedoch, dass sie irgendwann erschöpft sind. Da ein Rauchmelder mit leeren Batterien relativ zweckfrei ist, haben die Hersteller entsprechend vorgesorgt. Rechtzeitig vor Ende der Laufzeit weisen die Rauchmelder auf erschöpfte Batterien hin. Bei einigen Modellen geschieht das durch den gleichen Signalton, der auch vor Rauch warnen soll.
Unschön ist so was, wenn mitten in der Nacht durch die gesamte Wohnung ein Alarmton hallt. Nach einem Moment der absoluten Orientierungslosigkeit stellt man fest, dass es nicht brennt. Weitere Momente später kann man dann die Quelle des Lärms identifizieren und flucht über die Höhe der Decke. Ohne Leiter lässt sich die Batterie nicht austauschen. Zu den Vorteilen gehört es, hinter genügend Zeit für Hausarbeit, Fernsehen schauen oder ein gutes Buch zu haben, denn an Einschlafen ist bei dem Adrenalinpegel nicht mehr zu denken.
Das Ganze lässt sich aber noch zur Freude der Nachbarn steigern, wie ich am Wochenende selber erleben durfte. Sei Samstag Abend ist ein draußen im Stellwerk 60 ein hochfrequentes Piepen zu hören. Kein Sauger, kein Laubbläser oder ein handwerkender Nachbar. Ein solcher würde nach 24 Stunden zumindest eine kleine Pause einlegen.
Bis mir klar wurde, was die Quelle des Geräusches war, hatten wir bereits Sonntag Nachmittag. Und selbst heute morgen ließ sich das Piepen noch in aller Deutlichkeit vernehmen. Der Rauchmelder, denn ich vermute, um einen solchen handelt es sich, verfügt über eine ziemliche Ausdauer. Normalerweise würde der Bewohner des Hauses schon aus Eigeninteresse relativ schnell für neue Batterien sorgen. Unglücklicherweise sind derzeit aber noch Sommerferien. Mit Sicherheit weilt als der Eigentümer des Rauchmelders irgendwo in der Ferne und lässt es sich gut gehen, während die Nachbarschaft terrorisiert wird.
Nach fast 48 Stunden steht auf jeden Fall, dass es nicht brennt. Und der Urlaub noch nicht zu Ende ist. Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis die Batterie völlig erschöpft ist und endlich wieder Ruhe einkehrt. Möglicherweise findet der Nachbar einen Zettel in seinem Briefkasten, doch beim nächsten Mal frische Batterien vor der Abreise in die Rauchmelder einzusetzen. So teuer ist das schließlich nicht.
3 Kommentare
Schneller gehts mit der Feuerwehr, die mal eben die Tür desjenigen aufbricht und nachschaut, ob es dort brennt und den Fehlalarm abschaltet. Ist zwar für den Wohnungsinhaber teuer, schont aber auch die Nerven der Nachbarn. ;)
Das wäre ein radikal einfach Lösung. Möglicherweise hat man dann aber einen Nachbarn, der kein Wort mehr mit einem wechselt…
Nun ja, ich fühle mit Dir, wenn man unsanft aus den Träumen gerissen wird. Allerdings: Was ist schon eine durchwachte Nacht (mit dem ansehnlichen Ergebnis eines gereinigten Heimes) im Vergleich zum geretteten Leben, wenn das Ding wirklich mal seine angedachte Funktion ausübt?