Auf einem der bekannteren deutschen Onlineportale wurde gestern ein bevorstehender „Sahara-Sommer“ angekündigt. Temperaturen weit über 30 Grad müssen meiner Meinung nach nicht sein. Und wenn ich Sand aus der Wüste haben möchte, kann ich mir den derzeit kostenlos in einen kleinen Beutel im Ideenpark füllen. Möglicherweise kommt es aber auch wieder ganz anders und die Außentemperaturen steigen nicht so weit an. In den letzten Tagen wurde mehrfach bis spät Abends Sonne angekündigt. Tatsächlich sah es immer dann verdammt nach Regen aus, wenn DER CHEF und ich grillen wollten. Umgekehrt hilft es eher nicht, den Grill anzumachen damit es kühler wird und regnet.
Abgesehen von solchen unsinnigen Ideen besitze ich keine metrologische Kompetenz. Wetter kenne ich seit einigen Jahrzehnten aus der unmittelbaren Anschauung, mehr aber nicht. Cumuluswolken sind daher auch die einzige Formation, die ich mit annähernder Sicherheit erkennen kann. Für eine Job bei der Wettervorhersage wäre ich daher nicht geeignet – zumindest dachte ich das bis heute morgen. Um als Meteorologe arbeiten zu können, müssten nur die Einstellungsvoraussetzungen geändert werden. Vorlage dafür wäre das Modell der Kölner CDU. Die möchte nämlich künftige Stellen in der Verwaltung nach Parteibuch besetzen.
Wieder besseren Wissens bin ich bisher von einer Stellenbesetzung anhand der Qualifikation des Bewerbers ausgegangen. Das auch unter Genossen gekungelt wird, möchte ich nicht bestreiten, aber die Dreistigkeit der CDU verblüfft mich. Sich offen dazu zu bekennen, dass man Jobs nach Parteibuch besetzen will, ist unglaublich. Das kann man nicht mal folkloristisch als Kölscher Klüngel bezeichnen. Vermutlich ist diese Art der Vorteilsnahme nicht mal strafbar.
Solche Art der Personalpolitik führt mich wieder zum Wetter und zum Sahara-Sommer. Personen wie CDU-Mitglied Herbert Winkelhog, die ihren Parteifreunden solche Empfehlungen schmackhaft machen und auch davon sprechen, man müsse Traditionen wiederbeleben und CDU-nahe Mitglieder in der Verwaltung identifizieren um sie zu regelmäßigen Treffen einzuladen, wie der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt, sollte man wohin schicken. In die Wüste. Am besten zum Sandkorn zählen, denn dann sind sie lange genug beschäftig mit einer Aufgabe, bei der sie keinen Schaden mehr anrichten können. Begleiten lassen dürfen sie sich gerne von den Meteorologen, die hierzulande noch nicht wie in Belgien vor Gericht gezerrt werden, wenn sie mit ihren Prognosen daneben liegen.