Eines der gestern erwähnten Grundmuster ist die sogenannte Heldenreise. Was darunter genau zu verstehen ist, findet sich unter anderem gut erklärt bei Wikipedia. Nach Christopher Vogler und anderen würde der Zyklus einer Heldenreise aus folgende Schritten bestehen:
- Die gewohnte Welt des Helden
- Der Held wird zum Abenteuer gerufen
- Weigerung des Helden, diesem Ruf zu folgen
- Der Held wird überredet, die Reise anzutreten
- Der Held überschreitet die erste Schwelle, nach der es kein Zurück mehr gibt
- Erste Bewährungsproben, Zusammentreffen mit Verbündeten und Feinden
- Fortschreitende Probleme
- Die Prüfung – Konfrontation und Überwindung des Gegners
- Der Held wird belohnt
- Verweigerung der Rückkehr / Auferstehung
- Erlangung eines neuen Bewusstseins und endgültige Rückkehr
- Zurück in der Heimat mit neuem Wissen / verändert
Quelle: Wikipedia, Heldenreise | angepasst
Je nach dem, wo man nachschlägt, stößt man auf mehr oder weniger andere Beschreibungen der einzelnen Schritte, das Grundmuster bleibt jedoch gleich. Ein Held, der sich zunächst sträubt, sich dann doch auf dem Weg macht, Hindernisse überwindet und sich schließlich sich der Bedrohung stellt. Anschließend kehrt er verändert wieder nach Hause zurück. Dabei kann es sich sowohl um eine äußere wie auch eine innere Reise handeln. Im Drei-Akt-Schema wären 1 bis 4 der erste Akt, 5 bis 8 der zweite Akt und der Rest dann der dritte Akt.
Was mich bei der Beschäftigung mit der Thematik überrascht hat war die Erkenntnis, dass das Prinzip der Heldenreise auch gerne in der Werbung verwendet wird. Man brauch nur an Waschmittel zu denken. Die Heldin benutz eins, was ihre Wäsche nicht richtig sauber macht, verharrt aber in ihren Gewohnheiten. Erst durch eine Freundin greift sie zu einer anderen Marke und nimmt den Kampf gegen den Fettkragen auf. Am Ende erstrahlt selbst das vorher schmutzige Hemd im strahlenden Weiß.