Derzeit beschränkt sich meine tägliche Dosis Tageszeitung auf Frühstück und Abendessen. Durch die zeitliche Verengung bleibt mir nichts anderes übrig, als auszuwählen, was ich lese. Da wir sowohl den Kölner Stadt Anzeiger als auch die Süddeutsche Zeitung haben, arbeite ich mich zunächst durch den lokalen Kölner Teil.
Den Mantelteil überfliege ich nur kurz, dann wechsele ich über zum Feuilleton der SZ. Weiter komme ich morgens schon nicht mehr. Die Zugfahrt ist derzeit zeitungsfreie Zone, um genügen Zeit für die Bücher zu haben. Abends schaffe ich dann meistens nur noch den Wirtschaftsteil der SZ. Auf diese Weise entgeht mir derzeit der grösste Teil der politischen Entwicklung. Gerade in Bezug auf das, was die schwarz-gelbe Koalition in Berlin verbricht, ist das nicht das schlechteste. Ich muss mich wesentlich weniger aufregen, weil die Skandale an mir vorbei gehen. Bei manchen Ereignissen klappt das natürlich nicht, da Dioxin im Essen einfach viel zu unappetitlich.
Ich würde mich nach wie vor als politisch interessierten Menschen bezeichnen. Die selbstverordnete Auszeit gefällt mir aber besser als ich mir das eingestehen mag.