Die Erfahrung zeigt, dass sehbehinderte Lehrer immer auf der Linken Autobahnspur fahren. Entweder exakt in der vom Tempolimit vorgeschriebenen Geschwindigkeit oder aber nur so schnell, wie ein gefühltes Tempolimit vorgibt, dass der eigenen empfundenen Sicherheit beim Auto fahren entspringt. Das ist ihr Beitrag zur erweiterten Erziehung.
Der Rest der Menschheit bleibt dabei zwar nicht auf der Strecke, sondern kriecht mit Schaum vorm Mund hinterher. Der hochrote Kopf der anderen Autofahrer ist dabei kein Zeichen von Erziehungsresistenz, sondern für einen Zustand der Transzendenz. Wobei jedoch nicht das Nirvana erreicht wird, sondern die Verkehrshölle.
In einem völlig anderen Kontext lassen sich Lehrer beobachten, wenn sie öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Das passiert in genau zwei Fällen. Entweder als Begleitperson von Schulklassen, wobei sich ihre Aufsuchtspflicht dahingehend erschöpft, wie ein lächender Buddha den tobenden Mob gewähren zu lassen. Oder aber als Reisender unterwegs zu Fortbildung und Messen.
Im letzteren Fall verwandelt er sich zu einem lautstarken Mob, der sich in den Sitzen breit macht und lautstark mit Kollegen unterhält. Wer höflich versucht, solche Lehrer um Ruhe zu bitten, entfesselt einen Sturm der Empörung, der nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen ist.