Bielfeld hat also gewählt gestern. Statt wie gewohnt die Zusammenfassung in der Neuen Westfälischen lesen zu können, war ich heute morgen gezwungen, dass Westfalenblatt zu kaufen. Wir hatten bedingt durchbden Urlaub einen Tag zu früh die Abopause starten lassen. Am Banhof dann war die NW ausverkauft. Wobei das auch zeigt, welche Zeitung die Bielefelder bevorzugt wählen.
Wie dem auch sei, was ich damit eigentlich sagen wollte: die Zahlen sind daher unbewaffnet, oder wie es im Fachjargon heißt „ohne Gewehr“.
Fest steht bei allen noch zu erwartendenen Schwankungen, das der Sozialdemokrat Pit Clausen neuer Oberbürgermeister geworden ist -mit 43,3% vor den 40,2% des Herrn Landgraf von der CDU. Herzlich Glückwunsch, Pit! Bedanken muss man sich wohl auch bei der FDP, deren Kandidat wohl mit seinen 3,2% Stimmen der CDU die Niederlage bescheert hat. Über die Grüne verlier ich lieber kein Wort, da ich schon zu oft was dazu gesagt habe und teilweise auch berechtigte Kritik einstecken musste. Der andere Kandidat von der Bürger-Irgendwas fällt für mich unter „sonstige“.
Der Rat selber sieht auch leider in Zukunft schwarz aus, denn die CDU ging mit 33,2% vor der SPD mit 30,3% als stärkste Fraktion aus der Wahl hervor. Mit den phänomenal hohen 17,2% der Grünen (der Teutoburgerwald ist halt grün…) und den 5,7% von den Post-Kommunisten gibt es aber dennoch keine konservative Mehrheit im Rat, denn die 5,6% der FDP und die 5,2% des Bürgerschützenvereins, ähm der Bürger für Bielefeld, reicht es nicht.
Die kommenden vier Wochen bis zu Bundestagswahl dürften auf jeden Fall noch spannend werden, denn auch bei den Landtagswahlen hat sich die CDU im Saarland und in Thüringen (Sachsen lassen wir außen vor, aber auch da zeigt die Tendenz eher nach unten) nicht mit Ruhm bekleckert. Frau Merkel, seien sie also nicht zu selbstsicher!
Betrüblich sei zum Schluss noch gesagt, dass die Wahlbeteiligung mit 52,9% sehr niedrig war. Der Rest ist schweigen – insbesondere darüber, was ich genau gestern getan habe.
Eine Antwort
Bei uns in Dortmund hat die Wahlbeteiligung nicht mal 50% erreicht. So viel politisches Desinteresse kann ich nicht verstehen. Wegen der Offenbarung des 100-Millionen-Haushaltslochs durch Stadtkämmerin Uthemann am Tag nach der Wahl, ist in Dortmund momentan Polen offen.