Vertrauen ist wie ein nachts auf der Strasse stehendes Reh. Von Scheinwerfern geblendet verharrt es, obwohl oder gerade weil es nicht gut ist, was dann unweigerlich passiert.
Der Aufprall kommt wie ein dumpfer Schlag ins Gesicht daher. Die quietschenden Bremsen hört das Reh dann schon nicht mehr. Teile von ihm sind auf der Straße verwischt zu einer hässlichen Blutspur.
Hat das Reh Pech gehabt, hat es den Zusammenstoss schwer verletzt überlebt? Mit großen Augen voller Hoffnung schaut es dann das an, was da aus dem Auto steigt.
Wieder blitzt es auf, das Vertrauen. Das Reh wartet ergeben auf Rettung und sieht bis zuletzt nicht den Gegenstand hinterm Rücken, den Überbringer tödlicher Gnade.
Was vom Reh und vom Vertrauen über geblieben ist, wird hastig im Straßengraben entsorgt, bevor die Fahrt durch die Nacht weiter geht.
2 Kommentare
Sehr düster. Klingt als hätte dir gerade jemand ordentlich eine vor den Latz geknallt. Ich hoffe es war nciht zu schlimm.
@Sonntagsblogger: Ne keine Sorge, mir geht es prächtig. Manchmal gehen mir solche Themen einfach durch den Kopf…