Der erste Mai. Tag der Arbeit. eigentlich ein Feiertag, der zwiespältige Gefühle auslöst – nicht nur, weil es die Nationalsozialisten waren, die diesen Tag zum Feiertag machten. Für den Arbeiter in den Fabriken, für die Verkäuferin im Laden und für viele Andere gibt es eine ganz klare Trennung von Arbeit und Freizeit.
Was aber ist mit der den vielen Web 2.0 Menschen? Für diejenigen, bei denen das Internet nicht nur Freizeit, sondern auch Mittel zum Geld verdienen ist? Eine klare Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit ist hier nur schwer zu erkennen, alles fließt ineinander über. Ein Beruf, der einen erfüllt, ist etwas wunderbares. Er bringt es aber auch mit sich, dass die klassische Definition von dem , was Arbeit ist, nicht mehr gilt.
Wenn sich das Bild von Arbeit auflöst, welchen Platz nehmen dann Gewerkschaften ein? Sind sie nur noch ein Fossil aus der „Steinzeit”? Gelten Arbeitsrecht und Tarifverträge nur in der klassischen Berufswelt? Möglich, dass der Webworker von heute in gewisser Weise auch vor sich selbst geschützt werden muss. Eine Bildschirmpause, eine Auszeit vom Netz hilft unter Umständen, wieder zu sich selbst zu finden. Wichtiger als eine Zwangspause ist jedoch ein Hobby, dass mit der eigentlich Tätigkeit nichts zu tun hat. Fahrrad fahren, auf Felsen klettern oder sich ganz klassisch offline mit anderen Menschen treffen um zu spielen – all das kann helfen, Abstand zu gewinnen und sich zu erholen.
So groß die Unterschiede zwischen den Tätigkeiten auch sein mögen, eins gilt sowohl für Webworker als auch für klassische „Arbeitnehmer”: nur durch ausreichende Erholung wird die Leistungsbereitschaft erhalten.