Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der bayrische Ministerpräsident Kurt Beckstein vertritt die Meinung, dass man nach dem Genuss von zwei Liter Bier noch Auto fahren kann, sofern man fünf Stunden wartet. Die Aufregung in der Öffentlichkeit ist natürlich jetzt groß. Zurecht?

Es dürfte wohl als erwiesen gelten, dass unter Alkoholeinfluss eine nicht unwesentliche Anzahl von Verkehrsunfällen verursacht wird – Alkohol wirkt sich unter anderem negativ auf die Wahrnehmungsfähigkeit aus. Zudem nimmt unter Alkoholeinfluss die Selbstüberschätzung zu. Beides trifft, so könnte man einwenden, auch auf Politik zu. Dann dürfte die Frage interessant werden, wie es mit regieren oder öffentlichen Auftritten unter Alkoholeinfluss aussieht.

Letztendlich würde das aber nur vom Ernst der Sache ablenken. Die Äußerungen von Herrn Beckstein sind grob fahrlässig und wäre im Prinzip ein Grund, mit sofortiger Wirkung vom Amt als Ministerpräsident zurück zu treten. Das er es noch nicht getan hat, kann, je nach Sichtweise, als bayrische Besonderheit oder als mangelnde Einsicht seitens Beckstein gewertet werden.

5 Kommentare

  1. Ich bitte zu Bedenken:
    die Mehrzahl der Unfälle wird von Nüchternen verursacht! ;)

    Und: es gab noch keinen einzigen dokumentierten tödlichen Unfall bei Tempo 420 auf der Autobahn! (Wozu also ein Tempolimit??)

    … dieser Beitrag ist ungefähr so ernstzunehmen wie Herr Beckstein..

    JBJ

  2. Meine Güte. Zwei Maß Bier. Das ist doch nix. Vorher braucht man in Bayern doch mit dem Regieren anfangen. Und wer nach 2 Maß noch regieren kann, der kann doch auch noch Auto-Fahren.

  3. Ich bin mir nicht 100%ig sicher, glaube aber, dass Herr Beckstein diesen Ausspruch in ironischer Weise in Bezug zu den nicht immer ganz vollgeschänkten Maßkrügen geäußert hat. Demnach sei in den Krügen so wenig drin, dass man nach dem Verzehr noch Autofahren könne – was man nach dem Genuß von 2 VOLLEN Krügen NICHT könnte. Weiß jemand mehr?

    Ich will den Herrn nicht in Schutz nehmen, vertrete aber stets die Meinung: „Es kommt nicht darauf an, wann man etwas gesagt hat, sondern in welchem Zusammenhang es zitiert wird.“

    Sollte er es wirklich so gesagt haben, wie es zitiert wird, gehört der entlassen!

  4. Ich befürchte – der meint es ernst!
    Vor ein paar Tagen habe ich eine kurze Reportage über seinen Wahlkampf gesehen. Da wurde er bei einer Maß morgens um 10 Uhr gezeigt und teilte mit, dass die Maß zum Frühschoppen dazu gehört und es um die Zeit völlig normal wäre eine Maß zu trinken….

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