Das Amerikaner vom Wein in etwa so viel verstehen wie von Kultur, dürfte für überzeugte Europäer kein Geheimnis sein. Ein guter und trinkbarer Wein entsteht nicht dadurch, dass irgendwelche Holzabfälle mit in die Stahltanks geworfen werden – auch wenn sich die Methode zum Leidwesen von Weinkenner auch in Europa immer weiter verbreitet.
Ernesto Gallo, Winzerkönig aus Kalifornien hat das Verfahren perfektioniert und seine Weine auf den Massenmarkt geworfen. Über Supermärkte wurde der einfach strukturierte Wein auf den internationalen Massenmarkt gespült und landet von dort in die durstigen Kehlen zahlreicher Kulturbanausen. Mit Geschmack hat das freilich wenig zu tun, läutete aber eine Trendwende bei der Weinproduktion ein.
Jedenfalls, um auf den Punkt zu kommen, ist Ernesto Gallo im biblischen Alter von 97 Jahren verstorben und darf jetzt wohl den Messwein an der Tafel des Herren einschenken – die Qualität des Weines dürfte Gott wohl egal sein, wenn er nicht gerade aus Frankreich kommt. Nebenbei erwähnt sei noch, dass unabhängig von persönlichen Meinungen angeblicher Weinkenner der Gallo-Wein auf jeden Fall besser schmeckt als das definitiv für heutige Zungen ungenießbare Zeug, was um 30 n.C. als Wein ausgeschenkt wurde.
Eine Antwort
Es ist zum plörren!