Lesezeichen sind so eine Sache für sich. In meinem Standardbrowser Safari ist davon nur ein kleiner Teil ordentlich organisiert, der Rest ist einfach im Lesezeichenmenü untergebracht, daß langsam Ähnlichkeit mit einer Wüstenautobahn bekommt – Kilometer für Kilometer Links und Rechts nur URL´s.
Um das zu umgehen, habe ich vor einiger Zeit angefangen, interessante Adressen auf dem Schreibtisch abzulegen. Ich glaube, ich brauch nicht zu erwähnen, wie dieser nach ein paar Tagen aussah. Auf der Suche nach dem Ei des Kolumbus bin ich über eine nette Alternative gestolpert. Für die Menüleiste von Mac OX X gibt es die URLwell (Freeware). Damit lassen sich wichtige Lesezeichen für spätere Verwendung speichern. Ganz praktisch, wenn ich über eine Webseite oder einen Artikel stolpere, die ich später lesen möchte.
Genau aber darin liegt das Problem. „Legen Sie es hin, ich beschäftige mich später damit” bedeutet, daß die Liste immer länger wird und irgendwann der Prozess des hektischen und wahllosen Löschens einsetzt.
Die Schlaueren werden jetzt fragen, warum ich denn bisher keinen der hippen Sozial-Boomark-weiß-der-Kuck-was ausprobiert habe. Nun, ich hatte da Bedenken hinsichtlich der Datensicherung. Was wenn der Dienst eines Tages weg ist und meine Lesezeichen ebenfalls? Je umfangreicher aber die eigene lokale Lesezeichensammlung wird, desto wahrscheinlicher ist es, daß zwar ein Link noch da ist, aber mangels der Möglichkeit, ihn wieder zu finden auch nicht mehr zur Verfügung steht. So nimmt dann die Risikobereitschaft zu, neue Wege zu begehen.
Im Web finden sich zahlreiche Angebote, die die unterschiedlichsten Versprechungen machen. Da gibt es Blumen, blinkende Listen und Gräber (eine vergleichende Übersicht gib es unter anderem hier).
Wie bei vielen Überangeboten, so führt es auch hier dazu, daß der erste Impuls ist, zu dem zu greifen, was andere benutzen und was einem bekannt vorkommt. Daher viel meine Wahl auf die leckeren Links. Diese aus dem Bauch heraus gefällt Entscheidung lässt sich im Nachhinein wunderbar durch ein paar Argumente untermauern. Pluspunkte sammeln kann del.icio.us durch die Tatsache, daß es eine Vielzahl von externen Tools für diesen Dienst gibt. So gibt es für das Dashboard von Mac OS X das cloud.lic.io.us-Widget, welches, wie der Name schon nahelegt, die Tags in einer schön anzusehenden Wolke darstellt. Deutlich praktischer ist der Schnellzugriff über die Delibar, die sich in der Menüleiste einnistet.
Aber auch für andere Betriebssysteme gibt es allerlei nützliches. Die umfangreichste Übersicht befindet sich im Artikel Absolutely Del.icio.us – Complete Tools Collection auf der Seite von Quick Online Tips .
Zu den für mich nahezu unvermeidbaren Dingen gehört selbstverständlich auch auch die Integration meiner Lesezeichen in diesen Blog. Um das zu bewerkstelligen, gibt es ein paar überflüssige Plugins für WordPress und ein rudimentäres Tutorial bei del.icio.us. Dieses versucht zu erklären, wie deren JavaScript einzubinden und zu modifizieren ist.
Zusammen mit einem starken Kaffee ist es mir dennoch gelungen, das Script soweit anzupassen, daß die letzten acht Lesezeichen in der Sidebar auf der Startseite angezeigt werden – und zwar so, daß sie sich nathlos in das Theme einfügen.