Zum gestrigen Weltnichtrauchertag berichtete die Deutsche Bahn stolz über ihren Nichtraucherschutz. Eigenen Aussagen zu folge sind bereits 2.500 ihrer rund 5.400 Bahnhöfe rauchfrei. Fakt ist jedoch, daß das Aufhängen von „Rauchen Verboten” Schildern noch lange nichts heißt. Vor allem bedeut es nicht, daß sich der rauchenden Teil der Bahnreisenden auch daran hält.
Wie ich immer wieder feststellen konnte, fallen die Schilder eher in die Kategorie „bemitleidenswerte Nichtraucherfolklore”. Tolerant, wie Raucher nun mal sind, werden die Schilder in ihrem persönlichem Raucherbereich (der immer dort ist, wo sie sich gerade aufhalten) zwar geduldet, in ihrer Bedeutung aber schlicht ignoriert. Im günstigsten Fall bekommt ein störrischer Nichtraucher, der in aller Höfflichkeit auf den Schutz seiner Gesundheit hinweist, einen bösen Blick zugeworfen.
Das Einzige, was Raucher auf Bahnhöfen etwas zu irritieren scheint, sind die fehlenden Aschenbecher im Nichtrauerbereich. Diese Irritation hält aber nicht lange an, den schließlich gibt es zur Entsorgung des Glimmstängels das Gleisbett oder den Bahnsteig. Bevorzugt werden die aufgerauchten Reste in Richtung dämlicher Nichtraucher mit einer möglichst lässigen Handbewegung geschnippt.
Angesichts dessen sollte die Deutsche Bahn ihre Haltung noch mal überdenken. Entweder beschränkt sie sich darauf zu verkünden, daß sie an 2.500 Bahnhöfen lediglich Schilder aufgehängt und ein paar Striche auf den Bahnsteig gemalt hat oder sie nimmt den Nichtraucherschutz endlich mal ernst.
Eine Antwort
Der „rauchfreie Bahnhof“ (mit Mega-Rauchzonen alle 3 meter) ist genauso ein Alibi wie „rauchfreie Zonen“ in Lokalen, was heißt das auf einem von 10 Tischen kein Aschenbescher steht.