In etwa zwei Stunden würde der Zug Dagebüll erreichen. Vom Bahnhof waren es noch etwa 10 Minuten bis zur Mole, an der das Fährschiff anlegen würde. Zusammen mit der letzten Post vor den Weihnachtsfeiertagen würde Martin dann das Festland verlassen. Er schlug wieder sein Buch auf. Es war ein historischer Roman, der in London um das Jahr 1666 spielte. Damals verwüstet ein Großbrand den größten Teil der Stadt. Die genaue Ursache des Brandes wurde nie aufgeklärt. Immer wieder gingen Gerüchte von einer geheimen Verschwörung um. Obwohl das Buch sehr spannend war, konnte Martin sich nicht darauf konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab. Hoffentlich wurde aus dem leichten Kratzen im Hals keine Erkältung, denn dann würden die kommenden Tage wirklich sehr ungemütlich werden.
Für einen kurzen Moment schloß er die Augen. Als er sie wieder aufschlug, dämmert es draußen bereits. Sein Buch war auf den Boden gefallen, was wohl dazu geführt hat, daß er aufgewacht war. Noch fuhr der Zug, ein Blick auf seine Uhr verriet ihm aber, daß er nur noch ein paar Minuten hatte, um seine Sachen zusammen zu packen. Hastig stopfte Martin das Buch und seine Thermoskanne in seinen Rucksack, zog sich seine wetterfeste Jacke über bevor er den Rucksack schulterte. Mehr als das, was im Rucksack war, würde er für die kommenden Tage nicht brauchen.
3 Kommentare
Ha! Ich greife das Kratzen im Hals auf und mache daraus eine Lungenentzündung. :)
Also „Lungenentzündung“ ist mein Wort für den nächsten Teil…
Ich würde sagen, offenes Grab macht such bestimmt gut!