Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Lightroom Schaltflächen erklären

Eigentlich könnte ich mir bei der nachfolgenden Buchrezension das Leben recht einfach machen. Lightroom Schaltflächen erklären, die Überschrift dieses Artikels, sagt im Prinzip bereits alles aus.

Pferd von hinten

Zäumen wir das Pferd ausnahmsweise mal von hinten auf. Als ich mir das Buch von Torsten Kieslich mit dem Titel „Einstieg in Lightroom 6 und CC“ gekauft habe, war ich sehr optimistisch. Ernsthaft hoffte ich, noch eine ganze Menge Neues dazu zu lernen. Bis dahin war mein persönlicher Einstieg der über ein Sonderheft von Digital Photo. Auf 228 Seiten und in 67 Workshops wurde nicht nur ein guter Einblick in Lightroom entwickelt, sondern es ging auch um die kreative Gestaltung von Fotos mit Hilfe der Software.
„Das geht bestimmt noch mehr“ war meine Überzeugung, nach dem ich das Heft durchgearbeitet hatte. Daher kaufte ich mir dann Anfang dieses Jahr das Buch von Torsten Kieslich. Über 400 Seiten Beispielbilder als Download und auch noch über eine Stunde Video-Lektionen. Klang überzeugend und vielversprechend. Da ich das Buch im klassischen Buchhandel kaufte, gab es natürlich keine Sternerezensionen vor dem Bücherregal, die mich hätten warnen können.

Lightroom klassisch

brenkee / Pixabay

Technisches Abarbeiten

Die ersten Schritte in Lightroom mit dem Sonderheft hatten mir zeitlichen Spaß gemacht, was unter anderem wohl auch an der Form von übersichtlichen Workshops lag. Genau diesen Spaß vermisste ich dann bei Kieslich, als ich mich Seite um Seite durch sein Buch quälte. Sein Schreibstile ist umständlich, er verliert sich in Details, die nicht mal den blutigsten Anfänger interessieren dürfen. Eine aus dem Chinesischen ins Deutsche automatisch übersetzte Bedienungsanleitung für einen beliebigen Haushaltsgegenstand ist mit Sicherheit lustiger.
Wo wir beim Stichwort sind: Lust macht das Buch auf gar keinen Fall. Man bekommt alle Werkzeuge vorgestellt, fragt sich dann aber, wozu man Beispielbilder benötigt. Für die vermittelte Eintönigkeit hätte meiner Meinung nach auch ein und das selbe Foto gereicht. Mich interessieren nicht die Werkzeuge, dass kann ich auch bei Adobe selber nachschauen — oder Google benutzen. Was ich lernen möchte, ist der kreative Umgang mit Lightroom. Dazu gehört ein Grundlagenverständis ganz andere Art — hier kann ich Digital Photo wirklich dankbar sein, denn in dem Sonderheft habe ich diesbezüglich wesentlich mehr gelernt.

Lightroom könnte Spaß machen

Was die Didaktik angeht, hat Torsten Kieslich noch eine Menge aufzuholen. Wie so was geht, kann man etwa bei der Photoshop-Legende Doc Baumann sehen. Lightroom könnte, nein macht Spaß, wenn man es richtig gezeigt bekommt. Dazu gehört einfach auch zu verstehen, welchen Auswirkungen bestimmte Bearbeitungsschritte auf die Bildwirkung haben. Einfach nur die Gradationskurve ändern reicht nicht — jedenfalls mir. Schaut man sich so an, was an andern Büchern auf dem Markt ist, kommt man sich etwas allein gelassen vor. Ein Buch „Lightroom kreativ“ habe ich bisher vergeblich gesucht.
Es kann freilich sein, dass ich dem Autor furchtbar Unrecht tue mit meiner sehr negativen Rezension — das liegt dann an meiner Erwartungshaltung. Das es auch anders geht, zeigt zum Beispiel die guten englischsprachigen Tutorials von P. Lopez drüben info parrot. So lernt man etwa, einen Lomo-Effekt für Fotos selber zu erstellen.

2 Kommentare

  1. Ich hab Lightroom mittlerweile auch seit der ersten Public Beta im Einsatz und hab als Hauptinformationsquelle seit Jahren lightroomkillertips.com im Feedreader. Das sind immer angenehme Häppchen, vor allem die einminütigen Videos von Benjamin Warde. Der schafft es immer wieder, wirklich nützliche Tipps in die paar Sekunden zu packen und mit nem anschaulichen Beispiel zu visualisieren. Kann ich nur empfehlen.

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