Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Unter einem etwas unglücklich gewählten Namen für die Veranstaltung hatte Emden am vergangenen Wochenende sein erstes Bierfest.

Bier kennt Unterscheide

Mittwoch, Mitte der Woche. Das vergangene Wochenende liegt da schon eine gefühlte Ewigkeit hinter einem. Auf der anderen Seite winkt schon das nächste Wochenende. Für passionierte Biertrinker wäre das eine gute Nachricht, wenn nicht gerade die Jever-Brauerei bestreikt werden würde. Die Auswirkungen spürt man hier in Ostfriesland besonders, statt friesisch-herber Biergenuss muss man Krombacher trinken. So will es jedenfalls ein Supermarkt vor Ort, der sein Angebot der Woche kurzfristig umstellen musste. Frei nach dem Motto „Bier ist Bier“.

Kenner wissen jedoch, dass Bier eben nicht gleich Bier ist. Dem konnte man auch selber nachgehen auf dem Bierfest am vergangenen Wochenende in Emden. Aber der Reihe nach. Beworben wurde die Veranstaltung auf denkbar unglückliche Weise auf Plakaten und in den sozialen Medien, wo man „Emdener Bierfest“ lesen musste. Korrekt hätte es „Emder Bierfest“ heißen müssen, da legt man hier in Emden zurecht viel Wert drauf. Das sei doch eine gute Werbung gewesen, hieß es im Vorfeld. Die Emder würden sich aufregen und den Veranstaltungshinweis teilen. Nun ja. So voll war es auf dem Bierfest zumindest am Samstagnachmittag nicht — selbst für Emder Verhältnisse.

Möglicherweise hat sich die Art der Veranstaltung im Vorfeld noch auf anderer Weise herumgesprochen. Bierfest, ich kenne das noch aus Nordrhein-Westfalen, insbesondere aus Köln. Eigentlich war das eher so eine Art Bierzirkus. Die gleichen Stände mit mehr oder weniger bekannten Bieren aus dem Getränkehandel, die durch die Ortschaften zogen.

Emden hat ein Bierfest

Das Ganze war zumindest in Köln eine eher unmotivierte Veranstaltung, obwohl das Bierfest dort im Mediapark stattfand. Zumindest vor sechs Jahren noch. Gerüchten zufolge soll es mittlerweile anders laufen. Zurück aber nach Emden. Interessanterweise hat sich der Veranstalter (auch wenn man hier nichts unterstellen möchte) im Vorfeld Gedanken gemacht. Neben ein bis zwei üblichen Verdächtigen (Grüße gehen raus an Astra) sah das Angebot übersichtlich, aber vielversprechend aus.

Meine Frau und ich starteten mit dem Büttenwarder Pils und dem Büttenwarder Landbier. Für letzteres hatte sich meine Frau entschieden, was die bessere Wahl gewesen ist. Danach fassten wir eine kleine Stärkung ins Auge, aber Bratwurstpreisen von 5 Euro entschieden wir uns dann lieber für eine Pizza von Santino.

Anschließend frischten wir die Erinnerungen an „10 Jahre leben in Köln“ bei einem Frühkölsch vom Fass auf, bevor wir dann zum Higlight des Bierfests kamen: der Stand der Buddelship Brauerei aus Hamburg. Keine Angst, dass Bier ist nicht so nüchtern wie die Website der Brauerei. Wir hatten neben guten Bier ein sehr nettes Gespräch am Stand. Man merkt den Bieren die Handwerkskunst und die Leidenschaft an. So muss Bier schmecken.

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