An vielen Stellen ist die Verwendung von KI eine enorme Erleichterung. Allerdings hat ihr Nutzen auch nach wie vor Grenzen.
Besser mit Brille
Zu kleine Schrift auf Lebensmitteln, ich meine darüber geschrieben zu haben. Geändert hat sich, wie erwartet, natürlich nichts. Dennoch, mich nervt es ungemein, wenn ich die empfohlene Kochzeit für Nudeln auf der Packung mit einer Lupe suchen muss. Es kann ja wohl kaum an höheren Kosten liegen, auf die Packung ein großes Icon einer Uhr mit einer Zeitangabe zu drucken.
Liebe Hersteller, denkt doch einfach mal an die zunehmend älter werdende Gesellschaft. Nicht jeder von uns hat sein Leben lang Augen wie ein Adler. Klar, in meinem Fall könnte ich auch eine Brille verwenden. Das macht die Schrift zwar nicht größer, aber lesbar. Gestern in einem hervorragenden italienischen Restaurant in Emden am Neumarkt hätte mir eine Brille beim Lesen der Speisekarte auch geholfen.
Beim zu Hause Nudeln kochen beschlägt die dann allerdings. Alles hat seine Grenzen, um mal wenig elegant die Überleitung zum eigentlichen Thema zu nehmen. Ich könnte mal wieder über die Grenzen des politisch erträglichen schreiben. Anlässe dafür gibt es bei uns in Deutschland , den USA und anderswo zur Genügen. Heute steht mir aber der Sinn nach einem Praxisbericht.
KI mit Grenzen
Im Alltag setze ich gerne und auch zunehmend häufiger auf KI wie zum Beispiel ChatGPT. Auch die lokal zu installierende KI Jan ist durchaus nützlich. Es gibt auch Anwendungsfälle, wo ich statt der Google-Suche lieber Perplexity verwende.
Als Faustregel sollte man sich merken: Je klarer und präziser die Frage, desto besser das Ergebnis. Leser von „Per Anhalter durch die Galaxis“ kennen ja das Drama, wenn man eine korrekte, aber völlig unbrauchbarer Antwort erhält.
Formulierungshilfen bei Texten klappen mit Chat.GPT ganz gut. Auch bei allgemeinen Fragen sind die Ergebnisse brauchbar, wobei man bezüglichen der Quellen und der Verlässlichkeit aufpassen sollte. Durchwachsen wird es, wenn man mit Chat.GPT programmieren will.
Kleine Aufgaben gelingen, auch wenn man immer mal wieder eingreifen und auf Fehler hinweisen muss. Will man aber zum Beispiel mit Chat.GPT ein Widget für Elementor erstellen, gelangt man schnell an die Grenzen. Selbst wiederholte Korrekturen der KI führen nicht zum Ziel, Fehler werden nicht korrigiert und man gelangt dann an einen Punkt im Chat mit der KI, wo die KI wieder Rückschritte macht.
Wie das aber so ist mit Grenzen, die können auch verschoben werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Modelle besser werden und man in absehbarer Zeit auch komplexere Aufgaben fehlerfrei lösen lassen kann. Das führt mich aber zu folgendem Fazit.
Meiner Meinung nach ist generische KI ähnlich wie ein Rohstoff. Sie wird zunehmend Bedeutung erlangen. Wer die Kontrolle über das beste Modell hat, ist im Vorteil. Ein rein europäische KI wäre daher nicht verkehrt. Insbesondere dann, wenn die USA unter Donald Trump auch die digitalen Grenzen schließen.
7 Kommentare
Claude 4.7 scheint am besten programmieren zu können! Kürzlich hat ein Freund ohne jede Ahnung das Ding ein WP-Plugin programmieren lassen, das das Erdvolumen von verschiedenen Pflanzkübeln berechnet – hat super geklappt!
Ich habe mit Claude 3.7 versucht, ein Elementor-Widget zu bauen. Das ging leider schief, obwohl die Aufgabe nicht wirklich schwer gewesen ist.
Ich habe ebenfalls andere Erfahrungen gemacht. Richtig ist, man muss gegenchecken, was man da geliefert bekommt. Zum Thema Programmierung hat Claudia schon etwas gesagt. Ich mache gerade beim Programmieren positive Erfahrungen. Das ist eher zu schwach ausgedrückt. https://horstschulte.com/2025/03/im-regen-dialog-mit-chatcpt/
Inzwischen habe ich manche Änderung im Blog schon wieder auf inaktiv gesetzt, andere Sachen sind dazu gekommen.
Wie es der Zufall so will, habe ich heute wieder was mit Hilfe von KI gebaut. Bestes Ergebnis: Chat.GPT, mit mehrfachen Rückfragen und Korrekturen. Claude kam nicht im Ansatz auf einen grünen Zweig. Aufgabenstellung war, statt Gravatare lokal hinterlegte Bilder aus dem Benutzerprofil für WordPress-Kommentare zu verwenden.
Ich habe mit Alternativen wie Claude auch experimentiert. Was das Programmieren anlangt, hatte ich mit ChatGPT immer die besten Ergebnisse. Aber der Prozess ist schon recht iterativ. :-)
Manchmal muss man auch noch seinen eigenen Verstand nutzen :-)