Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Betongold war gestern. Die neue Währung für Investoren heißt Butter. Der alltägliche Lebensmittelwahnsinn.

Wo sind die Butterberge?

Den Ausspruch „Butter bei die Fische“ kennen wohl viele als Aufforderung, endlich zur Sache zu kommen. Deutlich kleiner dürfte dagegen der Anteil derjenigen sein, die mal nachschauen, woher der Ausspruch eigentlich herkommt. Ich fand ihn ganz passend für den heutigen Text zum Thema Butter, habe mir dann aber mal die „Mühe“ gemacht bei Wikipedia nachzuschauen. Im Zusammenhang mit der Erklärung stolperte ich dann über:

Hat dai ok bueter bi de fische?

Was laut Wikipedia auch so gedeutet werden kann, ob jemand wohlhabend gewesen ist oder nicht — weil er sich Butter leisten kann.

Als ich aufwuchs, gehörte Butter auf den Tisch. Gutebutter, ein Wort. Bei meinen Großeltern sollte ich nicht an Butter sparen. Kratzte ich die nur dünn auf meinen Toast, hieße es, man sie nicht mehr im Krieg. Immer wieder stand in der Zeitung etwas über mysteriöse Butterberge. Entstanden durch massive Überproduktion. Butter war zur der Zeit ziemlich günstig.

Davon sind wir derzeit ziemlich weit entfernt. Am Freitag im Supermarkt sah ich Butter zum Preis von über drei Euro — für 250 Gramm. Und das war nicht mal die teuerste Butter.

Warensicherung für Butter

Bei den aktuellen Preisen für Butter würde sich wohl niemand wundern, wenn demnächst eine Warensicherung an den Stücken angebracht ist. Oder die Butter hinter einer abgeschlossenen Vitrine liegt, bei der man sich dann vom Personal ein Stück an die Kasse legen lassen kann.

An sich könnte mir das mit der Butter egal sein, denn seit über neun Monaten verwenden meine Frau und ich Margarine. Grund dafür ist der CO₂-Fußabdruck der Butter, über den ich damals schrieb. Witzigerweise enthält der Text ebenfalls den Verweis auf meine Großeltern.

Wie dem auch sei, unsere derzeitige Lieblingsmargarine wurde in Supermarkt um die Ecke um ganze 50 Cent im Preis gesenkt. Finde ich ehrlich gesagt ziemlich fair. Wobei, wir sollten uns nichts vormachen. An Margarine verdienen Hersteller und Verkäufer nach wie vor ziemlich gut.

Wie schon letztes Jahr im Dezember geschrieben, gibt es natürlich bei uns auch Momente, wo Butter zum Einsatz komm und Margarine keine Option ist. In fünf Wochen, wenn ich mit der Weihnachstbäckerei beginne, sollte die Butter wieder „normale“ Preise erreicht haben. Sonst gibt es meine Plätzchen nur noch bei positiver Schufa-Auskunft.

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