Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In nur wenigen Tagen wurden in Europa einige weitreichende Entscheidungen getroffen. Unter anderem besiegelte ein Schiedsrichter das EM-Aus für Deutschland.

Ein umstrittenes EM-Aus

Vergangenen Freitag endete das Sommermärchen der deutschen Fußballnationalmannschaft. Im EM-Viertelfinale unterlag sie der spanischen Mannschaft — nicht unumstritten, es gab angeblich einen Handelfmeter. Wie dem auch sei, von Fußball habe ich ja an sich keine Ahnung. Allerdings weiß, dass die deutsche Mannschaft bequem mit dem Deutschlandticket nach Hause fahren könnte. Schließlich fand (bzw. findet) die EM ja hierzulande statt.

In der Nachbarschaft bei uns wurde schon fleißig wieder die Fußballdeko entfernt. Nun ja, man muss auch mal gönnen können. Zum Thema Deutschlandticket fällt mir noch ein, dass meins (und das meiner Frau) m Wochenende zum ersten Mal im Einsatz war. Ziemlich bequem fuhren meine Frau und ich damit nach Bremen und Norddeich Mole. Weniger bequem war es allerdings, das Ticket zu erwerben. Neues Benutzerkonto anlegen, obwohl die Bahn bereits meine Daten hat und ich auch ein Bahnkonto habe. Auch das darin hinterlegte Zahlungsmittel spielte keine Rolle, denn für das Deutschlandticket funktioniert nur ein Lastschriftmandat. Neben seiner IBAN muss man sich auch noch mit seinen Bankzugangsdaten und einer TAN anmelden.

Natürlich sollte man auch noch daran denken, vor dem 10. eines Monats das Deutschlandticket wieder zu kündigen, sofern man es nur wie wir vier Wochen nutzen will. Andernfalls hat man es nämlich länger im Abo.

Entscheidungen in Frankreich und Großbritannien

In Frankreich und Großbritannien trafen die Wählerinnen und Wähler Entscheidungen, die ein Lichtblick im aktuellen politischen Klima auf dem Kontinent sind. Der zweite Wahldurchgang am Sonntag in Frankreich führte nicht zum befürchteten Erfolg der Lepenisten, sie kamen nur auf Platz drei. Das Linksbündnis Nouveau Front populaire erzielte die meisten Sitze, gefolgt von Ensemble, der Bewegung von Präsident Emmanuel Macron. In absoluten Zahlen hätte allerdings die Rassemblement National der Lepenisten gewonnen. Das Wahlsystem Frankreichs verhinderte jedoch den Erfolg.

In Großbritannien kam es zum erwarteten haushohen Sieg von Labour. Damit haben die Britinnen und Briten einen neuen Premierminister, der hoffentlich endlich wieder Ruhe ins Land bringt und eine vorsichtige Annäherung an Europa ansteuern wird. Auch das britische Wahlsystem hat, ähnlich wie das französische, seine Tücken. In einem Wahlkreis gewinnt derjenige mit den meisten Stimme und zieht ins Unterhaus ein. Die Stimmen für die unterlegenden Kandidaten anderer Parteien verfallen komplett.

Wenn ich mir das Wahlrecht in Frankreich und Großbritannien so anschaue, finde ich unser deutsches Wahlrecht mit Überhang- und Ausgleichsmandaten bei aller berechtigten Kritik gar nicht mal so verkehrt.

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