Vor allem deutsche Männer sollten bei bestimmten Themen besser schweigen. Zum Beispiel beim Thema Abtreibung und Nahostkonflikt.
Papst treibt ab
Vom Cartoonist Peter Thulke gibt es eine geniale Postkarte, die das Thema Abtreibung gut auf Punkt. Mein sieht auf ihr einem Fluss mit starker Strömung, darin der Papst, der fortgerissen wird. Im Hintergrund ruft jemand „Der Papst treibt ab, der Papst treib ab“.
Soviel zum Einstieg ins Thema. Aktuell geht es (mal wieder) darum, Abtreibung endlich in Deutschland zu legalisieren. Eine von der Bundesregierung eingesetzt Kommission hält die im Paragraf 218 des Strafgesetzbuches festgelegte Regelung für unhaltbar.
Zur Erinnerung: Derzeit ist in Deutschland Abtreibung auch bis zur 12 Woche wider das Recht aber straffrei. Persönlich befürworte ich das Selbstbestimmungsrecht der Frau in dieser Sache. Nicht erst, seit dem ich „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ von John Irving gelesen habe. Weiterhin bin ich der Meinung, dass wir Männer den Frauen bei ihrer Entscheidung zur Seite stehen und ihnen den Rücken den stärken sollten — egal wie sie sich entscheiden. Das gilt nicht nur für die Abtreibung, sondern auch für die gesamte Diskussion darüber.
Ganz deutlich gesagt, finde ich, Frauen sollten das entscheiden und Männer haben sich da gefälligst herauszuhalten. Insbesondere katholische unverheiratete Männer mit Funktionen innerhalb der Kirche.
Deutsche und der Nahostkonflikt
Kommen wir aber zum Titel dieses Eintrags. Ursprünglich wollte ja einen süßen, von Bienen hergestellten, Brotaufstrich nehmen. Aber weiß ja nie, was arbeitslose Anwälte so in ihrer Verzweiflung umtreibt.
Wie dem auch sei, auch beim Thema Nahostkonflikt habe ich ebenfalls eine persönliche Meinung. Nein, man muss sich selber keinen Maulkorb als Deutscher (Mann) anlegen. Allerdings sollte man den historischen Kontext berücksichtigen. Kritik an Entscheidungen einzelner israelischer Politiker ist legitim, am Staat Israel oder „den Juden“ verbietet sich selbstverständlich.
Im Nahostkonflikt gibt es einen Kreislauf des Leids, der wohl nur schwer durchbrochen werden kann. Eine Lösung habe ich nicht zur Hand. Für mich ist der Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eine abscheuliche Tat. Über die Reaktion darauf kann man sicherlich diskutieren. Nicht aber dadurch, dass man sich auf die Seite der Hamas schlägt, weil man nicht in er Lage ist, zwischen Palästinensern und Terroristen zu unterscheiden.
Ich finde es daher sehr bedauerlich, dass sich Dieter Hallervorden mit der Interpretation des Gedichtes „Gaza Gaza“ positioniert. Der Mann hat leider eine falsche Vorstellung, nicht zum ersten Mal. Er hält auch Blackfacing für unproblematisch und gendern für verwerflich.
Ein weißer, alter Mann, der besser geschwiegen hätte.