Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Eine Küchenmaschine sagt nichts über die Kochkünste ihres Besitzers aus. Sie ist lediglich ein Werkzeug.

Kochen auf Rezept

Wenn es ums Kochen geht, stößt man auf eine ganze Reihe von Missverständnissen. Nicht nur in Bezug auf Küchenmaschinen — dazu später mehr — sondern auch auf eine grundsätzliche Fehleinschätzung. Die meisten von uns haben sicherlich schon mal den Satz „Ich kann nicht kochen“ gehört, im schlimmsten Fall sogar selber gesagt.

Meiner Meinung nach ist es keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Nach Rezept sollte wirklich jeder kochen können, egal ob mit oder ohne Unterstützung durch eine Küchenmaschine. Natürlich kann ich so was einfach behaupten, daher versuche ich mal im Folgenden, meine These zu belegen.

Sicher bin ich keine Ausnahme, wenn ich sage, Kochen nie von Grund auf irgendwo gelernt zu haben. Bei mir fingen alles damit an, als ich vor vielen Jahren beschloss, mich künftig nur noch vegetarisch zu ernähren (was längst Geschichte ist). Meine Mutter meinte darauf hin: „Du glaubst doch nicht, dass ich für dich jetzt extra koche.“ Also habe ich einfach angefangen, selber zu kochen. In meinem ersten, vegetarischen Kochbuch, standen lediglich Rezepte. Kein Basis-Wissen über die Abläufe in der Küche, über Formen der Zubereitung und Methoden des Kochens.

Noch heute würfle ich Zwiebeln nicht wie ein Profi-Koch, sondern einfach irgendwie.

Alltagshelfer Küchenmaschine

Kommen wir aber zum Thema Küchenmaschine. Unter dem Begriff findet man bei Google eine Menge Helfer für die Küche. An meine ersten beiden Geräte, die ich mir am Anfang des Studiums kaufte, kann ich mich noch erinnern. Ein Handrührgerät zum Kneten von Teig und einen Zerkleinerer von Krups. Den Speedy habe ich nach wie vor, beim Handrührer ist es mittlerweile das vierte Modell.

Bei beiden Geräten käme niemand auf die Idee, dass sie für Menschen sind, die nicht kochen können. Pürierstab, Nudelmaschine, Toaster — alles Geräte, die den Kochalltag erleichtern. Kochen können beziehungsweise nach meiner Definition wollen, muss man allerdings schon. Die meisten werden mir da ohne Widerspruch zustimmen.

Anders sieht es aus, wenn man so was wie „Thermomix“ oder „Cookit“ in den Raum wirft. Brauch ich, ich kann doch kochen. Das hört man nicht nur häufiger, sondern es kam sogar bis vor wenigen Wochen aus meinem Mund. Dabei ist es eine völlige Fehleinschätzung. Es geht auch hier nicht ums Können, sondern um eine Erleichterung in der Küche.

Risotto oder Béchamelsauce geht halt etwas bequemer im Cookit von Bosch und man hat Zeit, sich um die anderen Dinge beim Kochen zu kümmern.

Anmerkung: Anders sieht es aus, wenn man im Zeitalter dieser Küchenmaschinen noch immer behauptet, man können nicht Kochen. So nehmen „Thermomix“ oder „Cookit“ eine vieles ab, wenn man zu den geführten Rezepten greift. Es ist hier wirklich eine Frage des Wollens. Mit dem Monsieur Cuisine hat Lidl im Übrigen ein Gerät für den schmalen Geldbeutel im Programm, was sich nicht hinter den großen Geräten verstecken muss.

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