Verregnete Weihnachtstage verbringt man am besten mit einem guten Buch oder guten Spielen. Starfield gehört leider nicht dazu.
Weihnachtsurlaub beendet
Seit Montag sitze ich schon wieder im Homeoffice am Schreibtisch. Damit hat das neue Jahr richtig angefangen für mich. Zwei Wochen Weihnachtsurlaub sind um. Tage, die überwiegend verregnet waren. Aber warum sich beschweren, wenn man die Zeit auch sinnvoll anders nutzen kann? Klar, ich bin gerne draußen mit der Kamera unterwegs. Geht das nicht, langweile ich mich trotzdem nicht.
Über die Feiertage und zwischen den Jahren habe ich „Zur See“ von Dörte Hansen gelesen. Gekauft hatte ich mir das Buch im November auf Langeoog, so hatten die Seiten einen (vermutlich nur eingebildeten) leichten Salzgeruch. Eine Familiengeschichte auf einer kleinen Nordseeinsel. So meisterhaft erzählt, dass man die Personen vor sich sieht und das Meer rauschen hört.
Gespielt wurde im Weihnachtsurlaub auch, sogar mehre Sachen. Da meine Frau leider auch Klausuren korrigieren musste (so viel zum Thema Lehrer haben viel Freizeit), spielte ich auf der Konsole noch mal Cyberpunk 2077 durch. Zum einen, weil es noch mal ein umfangreichen Patch gab, zum anderen, um einen Vergleich zu Starfield zu haben. Puh, der fällt bedauerlicherweise nicht besonders gut für Starfield aus. Cyberpunk 2077 sieht über weite Strecken wie ein Film aus und fühlt sich auch so an.
Chance verspielt?
Da ich es in Bezug auf Starfield noch mal genau wissen wollte, habe ich vor ein paar Tagen Fallout 4 herausgekramt. Bethesda hab mit Starfield einiges von seinem Ruf verspielt. Das neu Jahre alte Fallout mache einfach eine bessere Figur. Es spielt sich besser, die Stimmen sind lippensynchron und die Abwechselung ist auch deutlich höher. Bei Starfield stößt man immer wieder auf Gebäude, die man auf anderen Planeten schon in genau dieser Form gesehen hat. Sie nicht nur ähnlich, sondern bis ins letzte Detail identisch — so liegt bei einem Typus immer eine Leiche an genau der gleichen Stelle in der Dusche.
Zurück aber zum Weihnachtsurlaub. Verspielt ging es auch zu zweit durch die Tage. Zum einen mit Baldur’s Gate, wo wir aber bisher nur an der Oberfläche gekratzt haben. Das Rollenspiel ist fordernd in vielerlei Hinsicht. Strategisch anspruchsvolle Kämpfe, langsamer Levelaufstieg (wie bei D&D üblich) und Entscheidungen, bei dem man nie sicher ist, ob sie richtig waren und welche Konsequenzen sie nach sich ziehen. Bei keinem Spiel in den letzten Jahren habe ich oft einen älteren Spielstand geladen, um von der Stelle aus weiterzuspielen.
Eine harte Nuss ist auch „7th Continent“, unser Brettspiel in den letzten zwei Wochen. Den Einstiegsfluch haben wir geschafft, aber bei der gierigen Göttin sind wir bisher gescheitert. Dennoch, das Spiel macht Spaß. Meine Frau finde es auch deutlich weniger frustrierend als „Tainted Grail“.