Von einigen Ereignissen in den vergangenen Wochen geht ein fader Beigeschmack aus. Manchmal sind verschieben und schweigen gute Optionen.
Komische Nacht
Ursprünglich sollte heute Abend in Emden die „Komisch Nacht“ stattfinden. Im Juli fiel dem Veranstalter dann endlich auf, welchen fatalen Beigeschmack es hätte, wenn man am heutigen Tag eine Veranstaltung mit dem Titel „Komische Nacht“ durchführen würde.
Tatsächlich ist es nämlich so, dass die Nacht am 9. November 1938 alles andere komisch gewesen ist. Es ist der Tag, den wir alle als Reichsprogrammnacht kennen sollte. Das mehr oder weniger offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa. Ein Tag, den man in Gedenken an die Opfer verbringen sollte und nicht mit albernem Klamauk.
Erstaunlich, dass es mehrere Monate dauerte, bis der Veranstalter den Fehler in der Planung fand. Allerdings muss ich gestehen, dass mir bei der Buchung unserer Tickets erstmal auch nichts auffiel. Erst als es die E-Mail mit der Ankündigung gab, der Termin würde um eine Woche verschoben, zuckte ich innerlich zurück.
In der kommenden Woche werden wir dann nicht zur komischen Nacht in Emden gehen. Nicht, weil wir die Veranstaltung aufgrund des Fauxpas boykottieren, sondern weil wir uns den November zu voll mit unterschiedlichen Veranstaltungen gepackt haben.
Demonstrationen mit Beigeschmack
Die Reichsprogrammnacht, der Holocaust — es gibt für uns Deutsche gute Gründe, uns besonders in den vergangenen vier Wochen solidarisch an die Seite Israels zu stellen. Dazu gehört auch, Antisemitismus im eigenen Land deutlich engegenzutreten und sich nicht von Radikalen auf der Nase herumtanzen zu lassen. Islamisten, die das Demonstrationsrecht missbrauchen, um für ein Kalifat zu werben und das Existenzrecht Israels infrage stellen, sollten mit spüren Konsequenzen rechnen. Insbesondere die Berichterstattung über eine Demonstration in Essen löst bei mir Schaudern aus.
Solche Demonstrationen haben keinen faden Beigeschmack, sondern sind als Ganzes einfach nur ekelhaft und schwer zu ertragen.
Einen üblen Beigeschmack hat im Übrigen auch der Umstand, dass sich Greta Thunberg kritiklos an die Seite der Terroristen stellt und mit zum Teil antisemitischen Äußerungen auffällt. Das schadet massiv der Bewegung „Fridays for Future“ und ihren Zielen massiv. Lichtblick an dieser Stelle ist das sehr deutliche Statement der Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die auch persönlich enttäuscht von Thunberg ist.