Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Kaffeezubereitung für Laien

Selbst in einer Tee-Region wie Ostfriesland sollte man sich über die Art der Kaffeezubereitung Gedanken machen. Kaffee verdient mehr als nur auf einen Knopf zu drücken.

Abseits vom Kaffee

Bevor wir zum eigentlichen Thema, der Kaffeezubereitung kommen, noch kurz ein paar anderer Gedanken. Völlig unabhängig, ob man lieber Tee oder Kaffee mag, kann man schon morgens vor der ersten Tassen den Kaffee aufhaben. Schuld daran sind die Nachrichten, welche man beim Frühstück liest. Die Flugblattaffäre aus Bayern rund um Hubert Aiwanger und seinem Bruder (die Wahrheit wird wohl nicht ans Licht kommen) ist einfach nur abstoßend. Klar hat jeder von uns in seiner Jugend mal Mist gebaut. Es besteht aber ein erheblicher Unterschied, ob man besoffen mit dem Trecker auf dem Acker herumfährt oder nüchtern und in voller Überzeugung Nazi-Flugblätter verfasst und verteilt.

Toppen lässt sich das nur noch, wenn man als bayrischer Ministerpräsident an seinem Vize nur deshalb festhält, weil man aufgrund der bevorstehenden Landtagswahl um die eigene Mehrheit fürchtet und den Koalitionspartner nicht noch größer machen will — wenn das mal nicht nach hinten losgeht. Für Aiwanger ist das alles längst kalter Kaffee. Die Hoheit über die (nicht nur) bayrische Stammtische hat er längst sicher. Im Übrigen Stammtisch heißt es deshalb, weil die Leute dort lediglich mit ihrem Stammhirn denken.

Kommen wir aber zur Kaffeezubereitung.

Andere Kaffeezubereitung wagen

Abseits vom Tee wird bei uns zu Hause auch recht viel Kaffee getrunken. Im Grunde ist das stark zeitabhängig. Früh morgens, wenn meine Frau zur ersten Stunde Unterricht hat, gibt es Tee. Später Kaffee und Sonntags gerne mal auch Cappuccino. Während bei letzterem die Zubereitung fest steht (Siebträger und von Hand aufgeschäumte Milch), kann es beim Kaffee durchaus Variationen geben.

Wenn wir unterwegs im Urlaub sind, kommt unser Kaffee aus der AeroPress, die Bohnen werden vorher frisch mit einer kompakten Handmühle gemahlen. Das ergibt einen guten Kaffee, sorgt aber auch für einen gewissen Anspruch, wenn man woanders einen Kaffee serviert bekommt.

Zu Hause nutzen wir für die Kaffeezubereitung wir meistens eine grobe Mahlung (ebenfalls von Hand) und eine French Press — es sei denn, sie ist noch nicht nach der letzten Verwendung gespült worden. So wie gestern, als wir nachmittags noch mal Kaffee wollten. Wir nahmen dann einen Hario-Filter. Allerdings hätten wir bei der Kaffeezubereitung auch die andere Wirkung der Brühmethode berücksichtigen müssen. Die Bohnen sollten feiner gemahlen werden, auch die Menge muss man anpassen. Andernsfalls erhält man nämlich, wie wir, einen sehr säurebetonten Kaffee.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie man mit demselben Ausgangsprodukt — also den gleichen Bohnen und der gleichen Röstung von einem Anbieter — ein doch sehr anderes Ergebnis erzielen kann.

Lieblingszubereitung

Als unsere Lieblingszubereitung hat sich über die Jahre hinweg die Zubereitung in der French Press herauskristallisiert. Man spricht hier auch von einer Full Immersions Zubereitung, da der Kaffee die ganze Zeit mit dem Wasser in Berührung ist. Fette und Öle werden nicht durch einen Papierfilter herausgefiltert. Unserer Meinung nach schmeckt er auf diese Weise zubereitet runder. Wichtig aber sind drei Faktoren:

  • Mahlgrad
  • Menge (und zum Teil Dauer)
  • Hygiene

Der Mahlgrad sollte zwischen mittel und grob liegen (hier muss man etwas experimentieren, wozu eben auch eine eigene Mühle praktisch ist). Auf einen Liter kommen bei uns drei Kaffeelöffel Bohnen. Fertig ist der Kaffee dann in vier Minuten.

Kommen wir aber zur Hygiene rund um die Kaffeezubereitung. Filtertüten schmeißt man weg, man hat also jedes Mal einen neuen Filter. In dieser Hinsicht ist zum Beispiel auch die AeroPress sehr robust. Bei der French Press muss man unserer Erfahrung nach beim feinen Metallsieb sehr sorgfältig bei der Reinigung sein — am besten geht es mit der Spülmaschine. Es können sich über die Zeit nämlich Rückstände im Sieb hängengeblieben sein, die den Geschmack extrem negativ beeindrucken. Auch wenn das Sieb auf den ersten Blick sauber wirkt.

Im Übrigen, nein, wir rühren das Kaffeepulver-Wassergemisch weder in der AeroPress noch in der French Press um.

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