Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Gestern verunglückte ein Schüler tödlich in Emden. Der schlechte Zustand des Radwegs wirft Fragen auf.

Tragischer Verkehrsunfall

Gestern Morgen um 7:25 Uhr kam es auf der Auricher Straße zu einem tödlichen Fahrradunfall. Auf dem Fahrradweg derselben Seite waren in zwei Schüler in entgegengesetzten Richtung unterwegs. Beim Ausweiche stießen sie an den Lenkern zusammen, einer von ihnen kam ins Straucheln und stürzte auf die Fahrbahn. Dabei prallte er gegen ein vorbeifahrenden Lastwagen. Über den Unfall wurde unter anderem in der Emder Zeitung berichtet. Meine Frau bekam das über die Schule mit, den möglicherweise war ein Schüler am Unfall beteiligt.

Mein Mitgefühl gilt den Eltern und Angehörigen des verstorbenen Kindes. Aber in Gedanken bin ich auch bei denen, die den Unfall miterlebt haben. Nicht zuletzt auch der Schüler, der mit dem Verstorbenen kollidierte. Dieser Mensch wird sein Leben lang an den gestrigen Tag denken. Ihn wird es verfolgen, am tödlichen Unfall eine Mitschuld zu gehabt zu haben. Als Unbeteiligte kann man die ganze Tragweite kaum ermessen.

Ich habe mir mal versucht vorzustellen, wie es für die Eltern des am Unfall beteiligten Kindes ist. Geht man auf die Eltern des Verstorben zu, kondoliert man? Für alle ist das eine sehr schwere Situation. Man mag dann eigentlich gar nicht weiter etwas dazu schreiben, aber in Anbetracht des Unfallorts drängt es sich mir einfach auf.

Die Auricher Straße ist eine vielbefahren Hauptverkehrsstraße. Vor Schulbeginn sind nicht nur zahlreiche Schülerinnen und Schüler unterwegs, sondern auch andere Fahrradfahrer so wie Fußgänger. Auf der Straße selber sind Autos und Lastwagen unterwegs.

Keine Fahrradwege für Schüler

Stimmungsmache mit einem tragischen Unfall zu machen, liegt mir eigentlich fern. Allerdings kann man auf der anderen Seite den Vorfall nicht einfach unkommentiert zur Kenntnis nehmen. Jedenfalls nicht, wenn man die Situation an der Auricher Straße kennt. Der Zustand des Fahrradweges war immer wieder Anlass für Kritik, insbesondere die Grünen wiesen auf den desolaten Zustand hin. Trotz einiger Maßnahmen hat sich nicht wirklich viel verändert.

Selbst als erwachsener Mensch fahre ich an der Auricher Straße nur sehr ungern Rad. Nicht nur der Zustand des Fahrradweges, sondern auch die vielen auf die Auricher Straße führenden und den Fahrradweg unterbrechenden Seitenstraßen machen die Strecke zu einem gefährlichen Pflaster. Während meiner gesamten Schulzeit in Wesel damals hatte ich als Schüler keinen so gefährlichen Weg zu Schule.

Statt fragwürdiger Verkehrsexperimente (siehe Neutorstraße) sollte die Stadt Emden lieber dafür sorgen, dass die Schulwege sicher sind.

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