Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mit dem Spiel Undaunted: Battle of Britain hat Osprey Games ein kleines Juwel am Himmel der Luftkampfspiele geschaffen.

Historische Luftschlachten

Den Film „Luftschlacht um England“ sah ich zum ersten Mal in Kindertagen. Ja, es ist kein Kinderfilm. Früher setzt man Kinder aber auch keinen Fahrradhelm auf, wenn sie im Sandkasten spielten. Flugzeugkämpfe in der Luft faszinierten mich. Trotzdem habe ich nie „Top Gun“ gesehen, lediglich die Fortsetzung von 2022. Spannende Luftkämpfe gab es auch in anderen Filmen, etwa in Star Wars.

Um so was nachspielen zu können, gab es dann Spiele wie „Wing Commander“. Bis auf einen Trailer mit Mark Hamill (der Luke aus Start Wars) für Wing Commander 3 bei Saturn in Bielefeld sah ich aber nie mehr vom Spiel. Dafür spielte ich dann leidenschaftlich „Descent“. Mit der Luftschlacht um England hatte das allerdings wenig gemein.

Generell hatte ich auch beim Computerspielen, die sich mehr oder weniger um Kampf von Flugzeugen oder Raumschiffen (siehe etwa Elite) nie das packende Gefühl wie beim Ansehen eines Filmes. Das änderte sich erst, als ich auf das „Brettspiel“ X-Wing stieß. Damit ließen sich packende Weltraumkämpfe nachspielen. Allerdings brauchte man immer wieder neue, nicht gerade günstige Modelle (die man auch irgendwo lagern musste). Durch den Wechsel auf Version 2 starb das Spiel dann für mich endgültig. App-Zwang finde ich bei Brettspielen nicht lustig.

Fluggefühl bei Undaunted: Battle of Britain

Die Zeit verging. Ein leicht zugängliches Brettspiel, ohne riesiges Regelwerk und dennoch mit einem guten Flugzeuggefühl schien es nicht zu geben. Das änderte sich mit Undaunted: Battle of Britain, das ich seit ein paar Tagen im Besitz habe. Die Undaunted-Reihe zeichnet ein elegantes Regelwerk aus und eine pfiffige Verwaltung von Trefferpunkten für Einheiten. Umständliches hantieren mit Tabellen oder Einheitenbögen (siehe Battle Tech) gibt es hier nicht. Hat man keine Karte mehr im Spiel, wenn die eigene Einheit getroffen wird, wird sie vom Spielfeld als zerstört entfernt.

Genau so ist es bei Undaunted: Battle of Britain. Im Vergleich zu den anderen Spielen aus der Reihe wurde hier noch mal am System gefeilt, auch um abzubilden, in welche Richtung Flugzeuge schießen können. Zudem ist eine Bewegung bei Aktivierung eines Flugzeugs immer verpflichtend. Im Ergebnis hat man ein meiner Meinung nach verdammt gutes Fluggefühl. Undaunted: Battle of Britain spielt sich schnell, ist aber gleichzeitig herausfordernd, da man geschickt manövrieren muss, um in Schussreichweite zu kommen. Es entsteht eine sehr hohe Dynamik auf dem Spielfeld. Für mich ist Undaunted: Battle of Britain der bisher beste Teil aus der Reihe.

Wirklich Massentauglich wäre das Spiel mit Sicherheit, wenn man ihm eine Star Wars Lizenz überziehen würde. Ansonsten bleibt es auf jeden Fall ein Geheimtipp.

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