Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Längere Lebensarbeitszeit als Mittel gegen Fachkräftemangel ist keine Lösung. Gegen soziale Kälte hilft keine Wärmepumpe.

Langfristige Planung möglich

Manchmal scheint mir der Kopf zu platzen, weil sich darin zu viele Informationen gleichzeitig tummeln. Nur scheinbar haben sie nichts miteinander zu tun. Wie etwa ein Bericht über Wärmepumpen im Altbau vom SWR. „Wärmepumpe im Altbau – geht das?“, ist ein ziemlich informativer Filmbeitrag zum Thema. Aus Gründe beschäftige ich mich derzeit mit Wärmepumpen, stoße hier aber auch an Probleme bei der Umsetzung, die mit einem Fachkräftemangel zusammenhängen. Aber dazu später mehr. Erstmal weiter mit meinem Chaos im Kopf.

Eine weitere Dokumentation von gestern Abend macht sich da nämlich auch noch breit. „Sekt, made in England“ lautet der Titel der Dokumentation auf arte. Was sich erstmal verdammt komisch anhört, erklärt sich dann im Filmbeitrag. Während der Anbau in Frankreich durch den Klimawandel immer herausfordernder wird, lohnt er sich aus gleichen Gründen mehr und mehr in Großbritannien. Ein Temperaturanstieg von zwei Grad macht es möglich.

Winzer in Frankreich sind bedingt durch den Klimawandel bereits seit 20 Jahren dabei, nach neuen Rebsorten zu forschen und sich beim Anbau umzustellen. Man kann also schon langfristig planen, genauso wie der Klimawandel nichts ist, von dem man erst kürzlich erfahren hat.

Rentenabschaffung gegen Fachkräftemangel

Damit sind wir dann wieder bei der Wärmepumpe und beim Fachkräftemangel. Dass Wärmepumpen aufgrund ihrer deutlich höheren Energieeffizienz eine gute Wahl sind, wenn man ein gesetztes Klimaziel erreichen will, ist kein Geheimnis. Schon lange nicht. Dass man für ihren Einbau und die Beratung drumherum Fachkräfte benötigt, versteht sich von selbst — oder sollte es. Ein frisch gebackener Meister im Unternehmen von Klaus Staudt berichtet im Film, wie überholt das ist, was etwa in den Meisterschulen gelehrt wird.

Für mich das eine Art Déjà-vu, den in vielen anderen Bereichen ist es ähnlich, etwa in der Lehrerausbildung. Die fehlen im Übrigen auch an vielen Stellen. Fachkräftemangel ist nicht, was entsteht, sondern etwas, was gemacht wird. Etwa durch falsche politische Entscheidungen. Diese mit Entscheidungen zu korrigieren, die eigentlich das Label „dämlich“ tragen müssten, ist definitiv der falsche Weg. Damit sind dann beim ehemaligen Gesundheitsminister Jens Spahn und seinem Vorschlag, die „Rente mit 63“ abzuschaffen, als Antwort auf den Fachkräftemangel. Sie koste, so Spahn, Wohlstand und würde falsche Anreize schaffen.

Mal halb ernst gefragt, bei einem Überangebot müsste man Menschen deutlich früher in den Ruhestand schicken? Im Bundestag zum Beispiel gibt es 736 Abgeordnete. Die Mandatsträger sollen laut Willen der Ampelkoalition auf 598 schrumpfen. Bei einer „Rente“ für Mandatsträger ab 42 würde auch Herr Spahn hinten rüber fallen — in dem Fall vielleicht keine schlechte Idee.

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