Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der deutsche Beitrag beim ESC 2023 in Liverpool ist vermutlich nicht klimaneutral gewesen. Schweigen ist das neue Singen.

Lords of the Lose

Der Deutsche Beitrag beim ESC 2023 in Liverpool kam von der Band „Lords of the Lose“ (oder so ähnlich). Das ist schon eine Form der Einsicht, wenn man Scheitern direkt im Namen trägt. Natürlich kam es gestern Abend dann auch genau so. Mit gerade mal 18 Punkten erreicht Deutschland beim ESC mal wieder den verdienten letzten Platz.

Der wohl beste deutsche Beitrag im Vorfeld außer Konkurrenz stammt vom Jan Böhmermann. Mit „Allemagne Zero Points“ bringt er die deutschen Beiträge für den ESC gut auf den Punkt. Wie heißt es so schön: Satire muss wehtun.

Die Frage an dieser Stelle ist, ob man in Deutschland nicht einfach die Konsequenzen aus dem wiederholten Scheitern zieht. Machen wir uns nichts vor, die deutsche Beteiligung kostet. Im Schnitt zahlen wir rund eine halbe Million Euro nur dafür, dabei zu sein. Dabei sein ist alles — der Spruch ist schon immer blödsinnig gewesen.

Natürlich kann man auch damit argumentieren, dass eine Unterhaltungsshow im deutschen Fernsehen oder die Übertragungsrechte für Fußballspiele deutlich mehr kosten. Persönlich sähe ich meinen Rundfunkbeitrag allerdings lieber für nachhaltige Formate ausgegeben. Eine Reisedokumentation wie „Margots abenteuerliche Reise in den Himalaya“ besteht über den Tag der Erstausstrahlung hinaus. Das kann man auch noch Jahre später ansehen. Der ESC ist bereits nach dem Tag der Ausstrahlung bereits Schnee von gestern.

Womit wir dann beim Thema Nachhaltigkeit sind und darüber diskutieren können, was klimaneutral ist.

Klimaneutral ist zu wenig

Heute Morgen beim Frühstück fiel mein Blick bei der Zubereitung des Cappuccinos für meine Frau der Blick auf ihre Hafermilchpackung. Der Begriff Kilmaneutral war nichts zu übersehen. Beim Aufschäumen dachte ich dann darüber nach. Klimaneutral, was genau bedeutet das eigentlich? Vor allem, was wird eigentlich dabei alles berücksichtigt?

Meiner Meinung nach kann eine Produktion nicht so einfach klimaneutral sein, wenn etwa die zehn an der Produktion beteiligten Mitarbeiter alle mit Verbrennern zur Arbeit fahren und das nicht aus in irgendeiner Form kompensiert wird.

Abgesehen davon ist eigentlich klimaneutral mittlerweile schon zu wenig. Um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, müsste die Produktion insgesamt eine positive Klimabilanz aufweisen. Also zum Beispiel mehr CO₂ einsparen, als bei der Produktion entsteht. Das ab ist wohl illusorisch, weshalb es in nicht so ferner Zukunft heißen wird: Earth zero Points!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner