Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Durchlauferhitzer für Oberbürgermeister

Der politische Betrieb gilt als Durchlauferhitzer für weitere Karrieresprünge. Nur selten folgt ein Downgrade wie etwa bei einer ehemaligen Bundesfamilienministerin.

Alle guten Dinge sind drei

Der Weg ist das Ziel oder nur das Ergebnis zählt — man könnte darüber streiten. Vom Endergebnis her betrachtet ist Kai Wegner (CDU) jetzt Oberbürgermeister von Berlin. Allerdings mit hängen und würgen, denn es klappte erst im dritten Anlauf mit seiner Wahl, obwohl die Koalition von CDU und SPD eine Mehrheit von 86 Stimmen im Berliner Senat hat — zumindest theoretisch. Offensichtlich fühlten sich jedoch einige Abgeordnete der genannten Parteien nicht so richtig wohl.

Bei der SPD gab es zuvor ein Mitgliederentscheid über die Koalition, der mit rund 54 Prozent Zustimmung denkbar knapp ausfiel. Um nicht zu sagen, die Hälfte der Berliner Genossen will keine Koalition mit der CDU und hat wohl auch verdammt gute Gründe dafür. Bei der CDU scheint es wohl auch Abgeordnete zu geben, die nicht wirklich mit Wegner einverstanden sind. Zumindest wird das gemunkelt.

Im ersten Wahlgang scheiterte Wegner mit 71 Stimmen, im zweiten mit 79 Stimmen — es fehlte hier nur eine Stimme. Im dritten Anlauf gelang es dann, 86 Stimmen zu erhalten. Mit einem faden Beigeschmack, denn sehr wahrscheinlich stammt ein paar der erforderlichen Stimmen von der AfD.

Für Wegner und für Berlin ist die gestrige Wahl ein denkbarer schlechter Start. Wenn man schon am Anfang Schwierigkeiten hat, stabile Mehrheiten hinter sich zu bringen, wird es bei wichtigen politischen Richtungsentscheidungen nicht einfacher haben. Fraglich, ob das schwarz-rote Bündnis fünf Jahre lang halten wird.

Vielleicht reicht die Zeit, sich in Position für die nächste Wahl oder was auch immer zu bringen. eigentlich ist für nicht wenige der politische Betrieb eine Art Durchlauferhitzer.

Politikbetrieb als Durchlauferhitzer

Wer sich als Politiker bewährt, sprich über genügend Sitzfleisch verfügt, empfiehlt sich auch für lukrativere Aufgaben in der Privatwirtschaft — etwa im Aufsichtsrat eines Gasriesen, in Verwaltungsräten oder ähnlichem. Manchmal kommt sogar jemand aus der Privatwirtschaft wieder zurück und wird CDU-Parteivorsitzender.

Wie dem auch sei, kommen wir mal zu einem echten Durchlauferhitzer. Die kenne ich seit meiner Kindheit, denn auf diese Weise wurde das Wasser im Badezimmer heiß. Für die Küche zum Spülen gab es keinen Durchlauferhitzer. Man musste das Wasser aus dem Badezimmer holen — was man halt so auf sich nimmt, wenn man auf dem Land wohnt.

Im Studium änderte sich in der ersten Wohnung diesbezüglich nur wenig. Eine Gastherme, die auch als Durchlauferhitzer fungierte. Allerdings wurde das Wasser verdammt schnell verdammt heiß.

Überspringen wir die Zeit etwas. Hier in Emden ist ebenfalls eine Gastherme für das heiße Wasser verantwortlich. Mit sehr mauen Ergebnissen.

Oder doch Thermoblock?

Es fehlt einfach ein Zwischenspeicher für das heiße Wasser. Wobei ein Durchlauferhitzer grundsätzlich nicht schlecht sein muss. Nach dem Prinzip (Stichwort Thermoblock) funktioniert auch meine Espresso-Maschine. Wenig Probleme mit Kalk, vor allem ein schneller Bezug der ersten Tasse.

Was wollte ich eigentlich noch mal sagen, mit Blick auf Berlin? Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird — wahrscheinlich. Zudem wird es wohl im Senat wohl auch ganz ohne Technik heiß hergehen.

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