Der Emder Wall ist mehr als Naherholungsgebiet. Er ist wichtiges Zeugnis der Stadtgeschichte mit einer bedeutsamen ehemalige Funktion.
Kurzer historischer Abriss
Mittlerweile wohne ich seit fast drei Jahren in Emden. Von der Stadt weiß ich noch nicht wirklich viel. Vor allem nicht, wenn es um die Geschichte Emdens geht. Daher ist ein aktuelles Projekt des VHS-Fototreffs für mich besonders spannend. Wir haben für den kommenden Herbst eine Ausstellung in der VHS zum Thema Emder Wall angedacht.
Vom Emder Wall wusste ich bisher lediglich, dass man auf ihm gut spazieren gehen kann. Von daher begeisterte mich vom Anfang die Idee, zu dem Thema Fotos zu machen.
Vorab stand aber erstmal ein kurzer historischer Exkurs, um zumindest ein paar Eckdaten parat zu zu haben. Auf Basis der vorherigen Verteidigungsanlagen der Stadt wurde der Wall in der Zeit von 1606 bis 1616 modernisiert und auf den damaligen Stand der Verteidigungstechnik gebracht worden. Hauptverantwortlich war der damalige städtische Baumeister Gerhart Evert Pilooth. Der Wall mit seinen Zwingern führte dazu, dass Emden im Dreißigjährige Krieg als einziger Ort in Ostfriesland nicht eingenommen wurde.
Das Besondere am Emder Wall im weiteren Verlauf der Geschichte ist die knappe Stadtkasse, die einen vollständigen Abriss des Walls verhinderte — bis man sich schließlich seines historischen Erbes bewusst wurde und ein weiterer Abriss nicht mehr in Frage kam. Daher kann man heute den Wall einer Form noch sehr gut erkennen.
Weiteres dazu findet sich unter anderem auf Wikipedia.
Fotoprojekt Emder Wall
Zum Emder Wall gibt es ein umfangreiches Entwicklungskonzept und sogar eine Karte mit Fotopunkten. Die dienen allerdings wohl eher der groben Orientierung, denn vor Ort gibt es keine Markierung, wie ich heute Morgen feststellen durfte. Dabei hatte ich mir die Punkte extra in eine Karte von OpenStreetMap übertragen und aufgrund der Verfügbarkeit der Domain unter emder-wall.de eine Seite dazu angelegt. Aber der Reihe nach.
Für heute bestand der Plan darin, mir einen ersten Eindruck vom Wall hinsichtlich des Projekts zu verschaffen. Markierung gab es bei den erwähnten Fotopunkten nicht, bei OpenStreetMap sind aber immerhin die Hinweisschilder erfasst worden.
Nach zwei Stunden hatte ich gerade mal ein Drittel vom Wall abgelaufen, aber schon 205 Fotos geschossen. Das Meiste davon wird wohl Ausschuss sein, aber ich konnte viel lernen. Ein 50mm Festbrennweiten-Objektiv ist nicht die richtige Wahl, um den Emder Wall zu fotografieren. Es eher für Details brauchbar. Zweitens sollte ich beim nächsten Mal auf jeden Fall ein GPS-Tracker mitnehmen, um hinter Geotagging in Lightroom durchführen zu können. Gerade für dieses Projekt sind die Informationen über den exakten Aufnahmeort wichtig.
Drittens sollte ich mir eine Art Storyboard überlegen. Einfach nur Fotos bringen nichts, es muss auch wirklich was damit zum Ausdruck gebracht werden.