Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Gerade im Zusammenhang mit der Streetfotografie stolpert man häufiger über 50mm Festbrennweite als ideales Objektiv.

Faule Eier

Ostern und faule Eier, eigentlich wäre das eine Katastrophe. Nun verhält es sich jedoch so, dass die Verballhornung meines Nachnamens auch irgendwie nach Ei klingt. Da meine Frau und ich zu zweit sind, wäre es entsprechend Eier. Die waren über die Ostertage faul zu Hause, nur am Karfreitag kurz raus, um ein paar Fotos zu schießen — für die neue Aufgabe des VHS-Fototreffs.

Den Rest der freien Zeit haben wir mit spielen verbracht. Mehrere Partien „This War of Mine“ gefolgt von „Tapestry“. Hier wollte die neue Spielmatte genau so eingeweiht werden wie die dritte (und wohl finale) Erweiterung. Zu Tapestry gibt es eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Meinungen, nicht wenigen deutschen Brettspielern gefällt es überhaupt nicht. Es sei nicht ausbalanciert. Meiner Frau ist das herzlich egal. Uns gefällt Tapestry. Egal wer von uns beiden (meistens meine Frau) gewinnt, wir haben beide Spaß mit dem Spiel. Es ist der Reiz, immer wieder neue Zivilisation und Entwicklungen in Kombination auszuprobieren. Ein Sand-Box Spiel, mit teilweise krassen Punktedifferenzen am Ende.

Ähnlich kontroverse wie in Bezug auf Tapestry geht es auch hinsichtlich der Must-have Festbrennweiten zu. Je mehr man sich informiert, was sinnvoll sein könnte, desto größer wird die Verwirrung. Zumindest mir geht es so.

Lichtstärke als Preisfaktor

Um das Dilemma überhaupt zu verstehen, kurz und laienhaft ein paar wesentliche Unterschiede zwischen Objektiven mit Festbrennweite und Zoomobjektiven. Bei letzteren könnte man nämlich auf die Idee kommen und sagen, damit decke man doch unterschiedliche Brennweite ab, sodass man sich nicht zwischen 28mm, 35mm und 50mm entscheiden müsste (warum gerade diese Brennweiten, dazu komme ich dann noch).

Objektive mit Festbrennweite sind in der Regel deutlich lichtstärker. Zudem erfordert die Festlegung auf eine Brennweite den Fotografen bei der Auswahl des Motivs. Näher ran zoomen geht nur durch näher ran gehen. Dass Festbrennweiten preisgünstiger sein soll wie Zoomobjektive, stimmt nur sehr bedingt. Wie immer kommt es nämlich die Qualität des Objektives an. Ein durchschnittliches Zoomobjektiv kann mitunter erheblich günstiger sein als ein 50mm Festbrennweite. So kostetet das Sony E-Mount 50mm f1.2 Objektiv aus der G-Master Serie stolze 2.300 Euro.

Mein Tamron 28-200mm f2.8-5.6 kostet rund 810 Euro, im Bundle mit der Sony A IV habe ich sogar nur 700 Euro bezahlt. Allerdings ist die Lichtstärke eben doch eine ganz andere.

Mit dem Tamron könnte ich auch im Bereich 50mm fotografieren, hätte aber eine andere Optik als mit einer 50mm Festbrennweite.

Normalbrennweite 50mm

Warum über 50mm beziehungsweise 28mm oder 35mm? Hier kann ich lediglich für mich sprechen. Zum einen habe ich festgestellt, dass mir starke Weitwinkelobjektive nicht liegen. Das, was ich fotografiere, bewegt sich zunehmend im Bereich der sogenannten Streetfotografie. Für die empfiehlt sich eine der obengenannten Brennweiten. Im vergangenen Sommer war ich unterwegs mit einem Sigma 30mm 1.4 an APS-C — umgerechnet also fast ein 50mm Objektiv. Zum keinem Zeitpunkt fühlte ich mich eingeschränkt. Im Gegenteil, es gab immer reichlich kreative Herausforderungen. Für mich stand daher seit dem Herbst fest, dass das auch für meine Vollformatkamera meine Brennweite sein würde.

Das gekaufte Zoomobjektiv würde ich daher schon fast unter „Fehlkauf“ verbuchen, aber ein Zoomobjektiv sollte man ja haben. Nach einigen Monaten mit der neuen Kamera ist die Qual der Wahl bei 50mm Objektiven mit Festbrennweiten groß geworden.

Es gibt reichlich Auswahlmöglichkeiten. Von 240 Euro bis hin zu den erwähnten 2.300 Euro. Qualität der Linsen, Verarbeitungsqualität und Haptik des Objektivs, Gewicht und Lichtstärke sind wesentliche Kriterien.

Von Sigmar gibt es zwei Modelle, dazu zwei von Sony, und jeweils eins von Viltrox und Samyang — im Bereich der Autofokusobjektive.

Qual der Wahl

Natürlich ist die Qual der Wahl auch ein Luxusproblem, welches etwa Besitzer von Canon oder Lumix-Kameras nicht in der Form haben. Aktuell kommen für mich zwei Objektive in die nähere Auswahl. Das von Viltrox, da es eine akzeptable Lichtstärke mit 1.8mm bietet, lediglich 250 Euro kostet und vor allem nur 350g wiegt. Das andere 50mm Objektiv stammt aus der Sigmar Art Linie (Sigma 50mm f/1.4 DG DN ART) kostet 950 Euro und wiegt 670g.

Momentan fühle ich mich etwas überfordert bei der Entscheidung — hier wäre wohl die Möglichkeit, Objektive auszuleihen, eine Option.

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