Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Beim Windkraft aus Bayern handelt es sich vor allem um heiße Luft. Vor allem CSU-Politiker haben diesbezüglich echtes Potenzial.

Bayern hätte eine Wahl

Anfang Oktober wird in Bayern gewählt. Ohne erstmal irgendwelche Zahlen in den Raum zu werfen, wird wohl die CSU wiedermal stärkste Partei werden. Ob sie dann mit oder ohne Koalitionspartner auskommt, wird sich zeigen. Genau so wird sich zeigen, oder der derzeitige CDU-Parteivorsitzende und bayrische Ministerpräsident Markus Söder ein respektables Ergebnis erzielen wird oder aber es zur Revolte kommt, weil man schlechter als erhofft abgeschnitten hat.

Eigentlich gilt in Bayern für die CSU alles unter der absoluten Mehrheit als Majestätsbeleidigung. Für Markus Söder geht es nicht weniger als um seine politische Zukunft, auch wenn er derzeit wiedermal wie ein cooler Hund wirkt — die Angst legt sich bereits wie ein Schatten auf ihn.

Die Süddeutsche Zeitung brachte in ihrer Feiertagsausgabe zu Ostern auf Seite drei einen großen Artikel über die CSU in Bayern. Nein, eigentlich nur über Markus Söder. Eins sollten wir auch außerhalb Bayerns über Markus Söder gelernt haben in den letzten Jahren. Söder interessiert sich vor allem und in erster Linie für Söder. Keiner könnte das wohl besser bestätigen als der ehemalige Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet. Der durfte schließlich erfahren, dass die Steigerung von Feind Parteifreund ist.

Wie dem auch sein, so richtig schlau wird man aus Markus Söder nicht. Da hilft auch der Artikel in der SZ leider nicht weiter. Auch in Bezug auf Windkraft in Bayern ist Söder undurchschaubar.

Kaum Windkraft in Bayern

Nun sollte an jedoch nicht glauben, Windkraft wäre in Bayern völlig unbekannt. Schließlich ist eine der bayrischen Spezialitäten das Backen aufblasen. Man ist sehr von sich und seinen Leistungen überzeugt. Am bayrischen Wesen soll Deutschland genesen oder so ähnlich. Dabei sieht Bayern vom Norden aus betrachtet eher wie ein Appendix vermiformis aus. Auf uns hier oben wirken die Bayern wirklich wie aufgeblasen, dabei handelt es sich geschichtlich betrachtet bei ihnen um Ostfriesen, die bei der historischen Sturmflut so schwach waren, dass sie von der Küste fortgespült und erst durch die Alpen aufgehalten wurden.

Scherz beiseite. Historisch wirklich belegt ist die Käuflichkeit der bayrischen Zustimmung. Etwa zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1971. Die Zustimmung ließ sich damals König Ludwig II., der weit über seine Verhältnisse lebte und vor allem baute, von Otto von Bismarck abkaufen.

Während Windkraft in Niedersachsen weit verbreitet ist, ist Bayern deutschlandweit das Schlusslicht in Sachen Windenergie. Die Landschaft lässt man lieber anderswo verschandeln. Sobald mal wieder die bayrische Haltung hinterfragt wird, verweist man stets darauf, der größte Einzahler in den Topf des Länderfinanzausgleichs zu sein.

Industrie folgt dem Strom

Gerne spielt gerade Markus Söder auch mit dem Bild von Bayern als großen Industrie und Hightech Standort. Vielleicht sollt man hier noch mal einen Hinweis zur Bedeutung der Windkraft anbringen. Letztendlich ist es nämlich so, dass die Industrie dem Strom folgt. Sofern man sich in Bayern sowohl gegen Windkraft als auch gegen Stromtrassen wehrt, wird man in naher Zukunft nur noch teuren Strom haben zur Verfügung stellen können. Beziehungsweise wird der Strompreis dann durch Quersubventionierung aus dem Norden gehalten werden können.

Beim Länderfinanzausgleich bläst man gerne die Backen auf, andere Dinge sieht man eher ungern. Man lässt sich auch nicht sagen, dass die Sonderstellung der CSU auf Bundesebenen — Stichwort Verkleinerung des Bundestages — im Prinzip antiquiert ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner