Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Durch Spiele kann man etwas fürs Leben lernen. Der beste Beleg für diese These ist definitiv Tetris.

Film zum Spiel

Anfang der 1990er Jahre riss mich auf einer Klassenfahrt nach Berlin eine Sache richtig vom Hocker. Im KaDeWe stieß ich auf den Gameboy, auf dem Tetris lief. Wieder zu Hause, verkaufte ich meinen alten C64 samt Zubehör. Das Geld investierte ich in ein Paar Reebok Schuhe (man wollte in der Oberstufe zumindest irgendwie cool sein) und in eben jenen Gameboy mit Tetris.

Wann ich den Gameboy dann wieder verkauft habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Allerdings erstand ich vor einigen Jahren in Bielefeld, als ich noch im Studium war, den Gameboy Pocket und eine Handvoll Spiele. Darunter natürlich auch Tetris. Beides habe ich immer noch und nach wie vor packt einen die Faszination des Spiels, sobald man den Gameboy einschaltet. Die hypnotische Musik, die ewig fallende Klötzchen.

Jetzt läuft bei Apple TV+ Tetris als Film. Das hört sich im ersten Moment schlimmer an, als es ist. Verfilmung von Computerspielen sind an sich nichts Neues. Nur haben die meisten der verfilmten Spiele wie etwa Tomb Raider ansatzweise eine Handlung oder eine Figur, mit der sich was machen lässt. Klötzchen, die vom Himmel fallen, würden allerdings keinen spannenden Film ergeben.

Erfolgsgeschichte von Tetris

Daher geht in „Tetris“ dem Film um die Geschichte der internationalen Vermarktung, mit Henk Rogers als Softwareentwickler und Unternehmer, der versucht, an die Lizenzrechte zu gelangen und in die Wirren der untergehenden UdSSR gerät. Meiner Meinung nach ist der Film solide, vor allem aber auch sehr kurzweilig und mit Augenzwinkern. In jedem Fall spannend, auch wenn man die Erfolgsgeschichte von Tetris und dem Gameboy natürlich kennt.

Das platzsparende puzzeln von geometrischen Formen hat mich jedenfalls ziemlich geprägt. Das merkt man beim packen vom Umzugskartons genauso wie beim befüllen eines Einkaufswagens. Apropos Einkaufswagen. Ein Thema beschäftigt mich in den letzten Wochen immer wieder. Die Preise für Lebensmittel veränderte Verpackungen so wie andere Füllmengen bei gleicher Packungsgröße. Man muss schon wirklich genau hinsehen, um den Unterschied zu erkennen. So wird aus einem leichten Preisanstieg beim bisherigen Lieblingsschafskäse eine gehöriger, wenn plötzlich 20 Gramm fehlen.

Kurios finde ich auch bei uns im Supermarkt den Preisunterschied zwischen Markenprodukt und Bio-Eigenmarke. Tomatenstücke in der Dose sind so in Bioqualität rund ein Euro günstiger bei gleicher Menge.

Mittlerweile ist für mich der an den Regalen ausgewiesene Grundpreis ein extrem wichtiges Kaufkriterium geworden. Man kann so wirklich schnell (Brille oder gute Augen vorausgesetzt) Preise vergleichen.

Augen auf beim Inhalt

Wobei der Grundpreis nicht immer das einzige Kriterium sein sollte, denn es kommt auch noch auf den Inhalt an. Gestern zum Beispiel wollte ich Frischkäse mit Kräutern kaufen. Den meisten von uns fallen vermutlich eine ganze Reihe bekannter Marken ein, die nach einem kurzen Preisvergleich im Einkaufswagen landen würden.

Tja, den Frischkäse ist nicht gleich Frischkäse. Oder anders gesagt, man glaubt, Frischkäse gekauft zu haben, hat aber tatsächlich lediglich eine „Frischkäsezubereitung“ gekauft. Etwa im Fall von Philadelphia. Eine Frischkäsezubereitung ist für die Hersteller deutlich günstiger, was einen höheren Gewinn verspricht, wenn man das Produkt so verkauft, als wäre es Frischkäse beziehungsweise die Verbraucher im Glauben lässt.

Einfache Hilfe beim Einkauf: Wenn Frischkäse draufsteht, ist es keine Frischkäsezubereitung mit günstigeren Zutaten.

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