Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mit Midjourney entstehen nur anhand von wenigen Wörtern erstaunliche Bilder und Fotos. Bleibt der Mensch als kreatives Wesen auf der Strecke?

Gehversuche mit Midjourney

Manchmal gehen Trends oder Entwicklungen komplett an einem vorbei. So als würde man hinter Mond leben. Oder man hört beziehungsweise liest über etwas, nickt leicht mit dem Kopf und versucht dann, einfach das Thema zu ignorieren. An dieser Stelle könnte ich vermutlich noch viele Sätze dazu schreiben, warum ich mich bisher noch nicht mit Midjourney beschäftigt habe. So ganz neu ist die Künstliche Intelligenz, die Kunst aus vorgebenden Anweisungen erschaffen kann, nicht mehr. Seit Juli 2022 kann man im Rahmen der offenen Beta selber mit Midjourney experimentieren. Dazu gibt es bereits im Internet eine ganze Reihe von Tipps, Anleitungen, sogar Videos dazu.

Von Natur aus bin ich manchmal etwas ungeduldig und möchte möglichst schnell Ergebnisse sehen — in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes. Der Quick Start Guide zum Midjourney Bot ist wohl die kürzeste Anleitung für eigene Gehversuche. Was nimmt erwähnt: Man muss noch den Nutzungsbedingungen zustimmen, bevor es richtig losgeht. Darüber hinaus natürlich über ein Discord Konto verfügen, sich auf der Website von Discord oder in der App anmelden und dann auf der Website von Midjourney auf „Sign In“ klicken. Dauert alles etwas, wobei das Lustigste die Bestätigung ist, dass man keine Maschine sei.

Mein erster Gehversuch sah dann wie folgt aus:

Dazu verwendet ich Folgendes:

/image prompt a black and white foto of a walking legs in new york on january 1922

Für den Anfang schon beeindruckend.

Ende der Street Photography?

Bei mir stellte sich ein leichter Anflug von Angst ein. Wohnte ich etwa dem Ende der Street Photography bei, ohne es zu wissen? Die Vorteile solcher Bilder liegen auf der Hand. Man verletzt keine Persönlichkeitsrechte, da keine realen Menschen zu sehen sind. Wobei die spannende Frage dann ist, woher Midjourney seine Inspiration bekommt.

Mit dem nächsten Versuch

/image prompt a black and white foto of a woman with soliders in new berlin on march 1945

entstand dann das Titelbild für den Blogeintrag. Das ist mehr so ein Comic Stile, der von mir aber nicht beabsichtigt war. Es liegt aber wohl auch daran, dass ich bisher keine Parameter zur Präzisierung kenne. Auffällig für mich war das Abzeichen an der Uniform des Soldaten rechts im Bild.

Es folgte ein weiterer Versuch für ein Schwarz Weiß Foto:

/image prompt a black and white foto with telephone box in london on january 1963

Das Ergebnis sieht gut aus, man stolpert aber sofort über eine Unstimmigkeit.

Oben auf der Telefonzelle steht einfach nur Blödsinn.

Suchtpotenzial

Während man bei Midjourney auf das Ergebnis seiner eigenen Anfrage wartet, kann man im offenen Chat mitverfolgen, was andere Benutzer so eingeben. Einer ließ sich zu jedem Land einen Superhelden erstellen. Das wollte ich auch, allerdings mit Schurken:

/image prompt germany as villain black and white foto

Und so sieht ein böses Deutschland dann in der Vorstellung von Midjourney aus:

Schon gruselig. Man kann ziemlich viel Zeit mit Midjourney verbringen, das Ganze hat ziemliches Suchtpotential. Allerdings gibt es wohl auch eine Begrenzung, wie viele Bilder man kostenlos ohne monatliches Abo erstellen kann. Diese Grenze soll bei 25 Bildern liegen — nicht monatlich, sondern einmalig. Danach geht es angeblich nur mit Geld weiter. Mal sehen. Ich mache jetzt auf jeden Fall noch ein paar Fotos. Beziehungsweise Midjourney macht die für mich.

Es bleibt dann die Frage, wie viel von dem, was wir bei Instagram sehen, überhaupt noch echte Fotos sind und wie sich das in Zukunft entwickeln wird.

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