Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mit Hogwarts Legacy gibt es seit längerem wieder ein kontrovers diskutierte Spiel. Dabei dreht es sich nicht um die Qualität er Umsetzung.

Verbot der Meinungsäußerung

Fangen wir aber mal umgekehrt an, mit der Spiel für PC und Konsolen, „ Hogwarts Legacy“. Ein Open-World RPG in der Welt von Harry Potter, wobei die Handlung im 19. Jahrhundert lange vor dem Potter angesiedelt ist. Ob sich das Spiel für Spielerinnen und Spieler lohnt, wird sich wohl in den nächsten Tagen zeigen: Erste Tests sind verfügbar und es sieht eigentlich ganz gut aus für das Spiel. Wenn da nicht die Debatte um einen Boykott wäre.

Boykott, warum weswegen? Nun, auch Spielemagazine wie GamePro scheinen zu glauben, dass die erklärte Feministin Joanne K. Rowling und Schöpferin von Harry Potter transgenderfeindlich ist. Jedenfalls sah sich die GamePro zu einer langen Rechtfertigung genötigt, warum sie denn einen Test zu Hogwarts Legacy bringt.

Persönlich finde ich das beschämend und eine sehr peinliche Nummer. Es zeigt auch, wie leicht man sich damit tut, einer Unterstellung Glauben zu schenken, nur weil man selber Angst vor einer lautstarken Gruppe hat.

Tatsächlich lehnt Rowling die Theorie ab, das eigene Geschlecht sei ein Konstrukt und daher frei wählbar. Das ist eine legitime Meinungsäußerung, für die sie zu Unrecht angefeindet wurde. Der Eifer und der Hasse, der Rowling entgegenschlug, erinnert an Hexenverfolgung. Nur wenige machten sich die Mühe zu schauen, aus welchen Gründe Joanne K. Rowling zu ihrer Haltung kam.

Mit dem Spiel Hogwarts Legacy hat das alles jedenfalls nichts zu tun.

Qualität von Hogwarts Legacy

Noch mal zum Mitschreiben. Rowling hat vertritt eine Meinung, über die man diskutieren kann. Ihre Werke und Ableitungen daraus auf den Index zu setzen, ist maßlos übertrieben. Vor allem, wenn man zum Beispiel Kevin Spacey als Vergleich heranzieht. Dem werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen, mittlerweile scheint er aber fast wieder rehabilitiert zu sein — jüngst wurde er in Turin für sein Lebenswerk geehrt. Mir scheint, hier wird mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen.

Kommen wir aber zu Hogwarts Legacy und der für mich spannenden Frage, ob ich mir das Spiel kaufen werden. Anders gesagt, wenn ich mir Hogwarts Legacy nicht kaufe, liegt es auf jeden Fall nicht an Rowling. Eher dran, dass ich derzeit nicht abschätzen kann, wann ich es spielen würde. Auf der anderen Seite wäre es aber mal eine Option, es wegen Rowling zu kaufen. Quasi als Zeichen der Unterstützung.

Mal im Ernst, eigentlich ist man nie zu alt für Harry Potter und Hogwarts. Derzeit schauen meine Frau und ich abends wieder die Potter-Filme und staunen, wie viel Neues man noch entdecken kann, obwohl wir sie schon häufig gesehen haben.

Ersten Stimmen zufolge ist es Hogwarts Legacy ebenso. Soll eine Menge zu entdecken geben, die Atmosphäre aus Romanen und Filmen komme gut rüber, heißt es. Für ideologiefreie Fans daher ein Pflichtkauf. Ohne einen Bezug zur Zauberwelt freilich hat man da einen Titel, der bekannte Kost gekonnt serviert, ohne das Rad neu zu erfinden.

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