Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Gesundheit unserer Gesellschaft wird auf dem Altar der Freiheit geopfert. Lauterbach ist der Wunsch-Gesundheitsminister der FDP.

Wackeldackel der FDP

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt — eine gerade in Bezug auf Politik häufig verwendete Redewendung. Noch nie war sie jedoch so passend wie aktuell. Die FDP wedelt und die gesamte Bundesregierung wackelt in die gewünschte Richtung. Oder mit anderen Worten, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD ist der Wackeldackel der FDP. Er nickt einfach nur noch deren Forderungen nach Freiheit trotz Pandemie ab. Aufhebung der Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie trotz hohem Inzidenzwert unter dem Stichwort Lockerungen. Damit auch die Abschaffung der Maskenpflicht und Appell an die Eigenverantwortung.

Dazu kommt die sukzessive Aufgabe der Impfpflicht. Eine Totgeburt durch Willen der FDP. Das Schlimmste ist jedoch der neuste Streich aus dem Bundesgesundheitsministerium. Unter dem Vorwand der personellen Überlastung etwa in den Gesundheitsämtern soll die Quarantänepflicht abgeschafft werden. Im Namen der Freiheit setzt man stattdessen auf eine freiwillige Isolation. Mit anderen Worten. Lauterbach macht sich zum Erfüllungsgehilfen der FDP und den Corona-Leugnern.

Ab dem 1. Mai begibt sich die Gesellschaft auf einen todesmutigen Kurs. Bei der freiwilligen Isolation ist einiges ungeklärt. Etwa bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ob sie in dem Fall weiterhin Gehalt bekommen. Trifft das nicht zu, wird er überwiegende Teil infiziert zur Arbeit gehen.

Tod durch zu viel Freiheit

Das Schicksal der Risikogruppen scheint den verantwortlichen Politikern nun endgültig am Arsch vorbeizugehen. Anders kann man es nicht mehr sagen. Im Mai werden Schülerinnen und Schüler nicht nur ohne Maske in die Schule gehen, sondern sie haben auch die Freiheit, dies trotz einer Infektion zu tun. Andererseits, welche Wahl hätten sie denn bei bestehender Schulpflicht? Gibt es auch noch einen Anspruch auf Fernunterricht, wenn man sich freiwillig in Quarantäne begibt?

Jeder hat natürlich die Freiheit, weiterhin eine Maske zu tragen. Was aber, wenn andere keinen Abstand mehr einhalten? Wie viel bringt dann noch die eigene Maske? Reicht es, wenn man Veranstalter auf ihr Hausrecht verweist, mit dem sie strengere Regeln durchsetzen könnten?

Der Druck zu mehr Unvernunft wird in jedem Fall groß sein. Die Rechnung für dieses Stück Freiheit wird nicht nur der Einzelnen bezahlen, sondern wir als Gesellschaft insgesamt — spätestens im Herbst.

Von Herrn Lauterbach bin ich maßlos enttäuscht, wirklich. Selbst wenn man als Argument den Umstand heranzieht, dass es im Vergleich zum Inzidenzwert eine viel geringer Sterblichkeit gäbe als noch vor einem Jahr mit einem deutlich höheren Inzidenzwert. Nicht unerheblich ist nämlich, wie viele Infizierte an Long COVID leiden werden.

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