Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Von allen Wochentagen ist der Dienstag derjenige mit dem größten Gefahrenpotential. Stille Wasser sind tief.

Wochentage wirken länger

Mit den einzelnen Wochentagen verbinden wir unterschiedliche Assoziationen, je nach den bisherigen Lebenserfahrungen. Nehmen wir den Montag. Wenn man nach einem möglicherweise vergnüglichen Wochenende am Montagmorgen aufwacht und zur Arbeit (oder ins Homeoffice) muss, stellt sich von alleine das gewöhnliche Grauen ein. Über die kurze Abwesenheit hinweg hat sich einiges angesammelt. Bedauerlicherweise ist auch das wieder da, was man am Ende der Woche (siehe Freitag) aufgeschoben hat.

Häufig ist man am Ende des Montags bedient für den Rest der Woche. Der Freitag dagegen ist für viele ein um ein paar Stunden reduzierter Arbeitstag, bei dem man sich gedanklich schon im Wochenende befindet. Um den Übergang stressfreier zu gestalten, verschiebt man Tätigkeiten auf den Beginn der Folgewoche (siehe Montag). Traditionell versucht man freitags kritische Dinge zu vermeiden, die kritische Auswirkungen auf das Wochenende haben könnten. In meinem Fall etwa die Umstellung einer Website auf eine neue Version, Änderungen an einem Onlineshop und ähnliches.

Grund zum feiern vor dem Wochenende ist eigentlich immer der Mittwochnachmittag. Das Bergfest, wie man auch gerne sagt. Die Hälfte der Woche ist um, man sammelt noch die restliche Energie und versucht sich irgendwie zum Freitag durchzukämpfen.

Von allen Wochentagen ist der Dienstag derjenige, der am tückischen sein kann.

Dienst am Dienstag

Bei den Wochentagen frei nach dem Sams wäre am Dienstag Dienst. In Behörden häufig Dienst nach Vorschrift. Alle anderen begegnen dem Dienstag lieber mit Vorsicht. Der größte Teil der Woche liegt noch vor einem, es können also noch eine ganze Reihe böser Überraschungen folgen.

Persönlich macht es mich extrem misstrauisch, wenn es so ruhig wie heute an einem Dienstag ist. Klar finde ich es großartig, mich auf meine Arbeit ungestört von Anrufen konzentrieren zu können. Kein Kunde, der eine E-Mail schreibt, weil er etwas nicht hinbekommt oder nicht verstanden hat. Oder etwas nicht hinbekommt, weil er etwas nicht verstanden hat.

Jedenfalls, Stück für Stück komme ich bei einem neuen Projekt voran. Auch wenn mich manchmal aufkommenden eigene Fragen etwas aus der Bahn werfen — wie zum Henker kann man einem Custom Post Type bei WordPress sagen, dass er eine abweichende Permalinkstruktur haben soll?

So ganz traue ich dem heutigen Dienstag nicht über den Weg, auch wenn die Post vorhin ein Brettspiel brachte, welches ich vor Monaten bestellte. Ob Arche Noa tatsächlich was taugt, werden meine Frau und ich aber wohl erst nach Ostern wissen.

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