Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Machtspiele sind besonders bei armen Würstchen beliebt. Man kühl sein Gemüt an Schwächeren und nutzt den eigenen Handlungsspielraum.

Krieg mit Fortsetzung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert weiter an. Die Sanktionen scheinen derzeit noch ohne Wirkung sein, auch wenn die russische Bevölkerung mittlerweile sogar auf McDonald’s verzichten muss. Gerüchten zufolge ließ das den Schwarzmarktpreis für ein Beutelchen mit Sauce auf umgerechnet über 8 Euro ansteigen.

Putin beeindruckt das wenig, seine Machtspiele gehen ungebremst weiter. Das Fatale daran ist, wie unwahrscheinlicher ein Frieden mit jedem Tag wird. Es wurde sogar eine Klinik angegriffen, der Einsatz von Bio- und Chemiewaffen liegt in der Luft. Als Reaktion auf die Sanktionen droht Putin westlichen Firmen in Russland mit der Verstaatlichung. Der Mann manövriert sich immer weiter in eine Lage, aus die es keinen Ausweg mehr geben wird.

Persönlich halte ich einen Frieden auch für schwierig. Es wäre derzeit ein Frieden, bei dem Ukraine viel verliert und Russland ohne Strafe für sein Handeln davon kommt. Die Spur der Verwüstung in der Ukraine, der gesamte Wiederaufbau — das kann unmöglich zulasten des Opfers gehen. Nicht auszuschließen, dass Putin sich dessen bewusst ist. Sein Kalkül könnte sein, den Preis immer höher zu treiben, sodass der Westen die Ukraine an den Verhandlungstisch drängen wird, nur um das Schlimmste für andere Länder zu verhindern. So betrachte, hat die Ukraine bereits jetzt verloren.

Bahn liebt Machtspiele

Immerhin, Putin ist ein konkreter Antagonist. Ganz anders etwa als die Deutsche Bahn. Nach außen hin ist das ein weitestgehend anonymer Apparat. Bei Zugausfällen, Verspätung und anderen Widrigkeiten hat man als Kunden niemanden, der dem eigenen Ärger ein Gesicht verleiht. Klar kann man sich an das Personal wenden. Aber die Menschen an der Front können in der Regel wenig dafür.

So werden irgendwo in einer Chefetage Beschlüsse verfasst und Machtspiele gespielt, bei dem wir da unten nur Verschiebemasse sind. Kurzerhand wird etwa die Partner Bahncard abgeschafft, neue Eigentümer ehemaliger Bahnimmobilien übervorteilt oder man zeigt mal Anwohnern, wo der Hammer hängt.

Die autofreie Siedlung in Nippes kenne ich noch gut, auch das Umfeld. Die Siedlung selber ist auf dem ehemaligen Bahngelände in Nippes errichtet worden, in Wurfweite zur weiter genutzten Schieneninfrastruktur. Bereits vor etlichen Jahren beabsichtigte die Bahn, im Zusammenhang mit ihrem neuen Ausbesserungswerk in Longerich ein zusätzliches Zuführungsgleis zu bauen. Auf einem ihr gehörenden Grünstreifen, direkt am Bahndamm im Bereich der Straße „Am Ausbesserungswerk“. Seitens der Anwohnerschaft gab es reichlich Gegenwehr, schließlich würde dann der Abstand zur Schien auf gut zwei Meter verkürzt. Den aktuellen Stand kenne ich nicht, aber der Kölner Stadtanzeiger berichtete heute über eine Kahlschlag Aktion der Bahn. Vorher sah das dort so aus. Man macht es bei der Bahn, weil man es kann.

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