Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Beim Brettspiel Barrage dreht sich alles um Wasser. Dadurch wird aus einem Eurogame fast schon ein Wargame.

Krieg bleibt Krieg

Vor fast zwei Jahren kam Barrage (auf Deutsch Wasserkraft) zum ersten Mal auf den Tisch. An diesem Wochenende holten wir es nach langer Zeit wieder hervor. Mittlerweile ist dafür eine Erweiterung erschienen (The Leeghwater Project) so wie eine Box für einen fünften Spieler — aktuell eher weniger notwendig, zudem ist Barrage schon bei zwei bis vier Spielern eine richtige Schlacht. Nach wie vor habe ich den Eindruck, dass Barrage nur vorgibt, ein Workerplacment Spiel zu sein. Tatsächlich ist es ein knallhartes Kriegsspiel. Wer schon mal einem anderen Spieler das Wasser abgepumpt und dessen Reaktion am Spieltisch beobachtet hat, wird das vermutlich bestätigen können.

Angekündigt für dieses Jahr wurde sogar noch eine neue Karte. Mal sehen. Ich hätte ja gerne noch was anderes, aber dazu später mehr. Was mir bei Wasserkraft wirklich gut gefällt, ist die Verzahnung der einzelnen Elemente. Dazu kommt ein hohe Variabilität, die einen immer wieder vor Herausforderungen stellt. Anders als bei typischen Workerplacment Spielen wirken sich die Aktionen der Mitspieler spürbar auf das aus, was man selber an Aktionsmöglichkeiten hat. Belegte Felder sind das geringere Übel, ohne Wasser dazustehen fatal.

Upgrades für Barrage

Was bei Barrage nach wie vor nicht so toll ist: Das Spielmaterial (Drehscheiben, Spielplan) und die fehlende Sortiermöglichkeit. Ohne zusätzliches Material würde mir was fehlen. Dazu gehört das Produktionsrad aus dem 3-D-Drucker, die Abeckplättchen für zwei und drei Spieler und natürlich auch ein kompletter Schachteileinsatz. Was dann leider fehlt, ist ein besserer Spielplan. Einer, auf dem die zusätzlichen Boards zusammengefasst sind. Was nützt einem die Möglichkeit, so was auf Neopren drucken lassen zu können, wenn es keine Datei dafür gibt, die man drucken lassen kann.

Das gilt aber nicht nur für Wasserkraft, sondern für fast alle anderen Spiele. Und nicht nur für die Spielpläne. Gestern kamen per Post die Kunststoff Counter für Twilight Struggle. Die werten das Spiel deutlich auf, einen Spieplan werde ich auch noch drucken lassen, denn dafür gibt es die Datei.

Aber selbst bei GMT Games sind die Möglichkeiten begrenzt. Für mein Lieblingsspiel, Paths of Glory, hätte ich auch gerne Counter wie für Twilight Struggle. Gibt es aber nicht. Nichtmal die Möglichkeit, sich das irgendwo selber drucken zu lassen (falls doch, bitte gerne einen Kommentar dazu).

Wünschenswert fände ich es, wenn es mal einen Dienstleister gäbe, der mit den einzelnen Verlagen kooperiert. Er bekommt die Grafikdateien und Spieler können sich bei ihm gegen Geld Upgrades für ihr Spiel erstellen lassen. Die jeweiligen Verlage würde am Umsatz beteiligt. Als Spieler könnte ich mir dann das Spiel so aufhübschen, wie ich es mir leisten möchte.

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