Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Roboter-Autos mit Nervenzusammenbruch

Der Bau von Roboter-Autos scheitert mitunter an schlechten Anleitungen. Ärgerliche Fehler verhindern Bauspaß.

Vorerfahrungen helfen nicht

Seit vergangenen Sommer lag ein Buch zum Thema Roboter-Autos bei mir auf dem Stapel. Euphorisch bestellte ich vor Monaten auch sämtliches Material für den gesamten ersten Teil. Nach mehreren Verschiebungen fing ich dann endlich im neuen Jahr damit an, das Auto zusammenzubauen. Aus mehreren Gründen entschied ich mich dabei dafür, es wie beschrieben mit der Lego-Variante zu versuchen.

Spulen wir aber noch mal fast ein Jahr zurück. Anfang letzten Jahres kam ich einen Punkt, wo dem Drucker die Brettspieleinsätze auszugehen drohten. Über mehrere Etappen landete ich bei Klemmbausteinen und, Arduino und Wemos D1 mini. Ich baute das erste Arduino-Kettenfahrzeug nach Anleitung. Danach kam ein zweites, welches ich selber konstruierte. Basieren auf einem Wemos D1 mini und einem weiteren zur Steuerung — dafür muss ich nach wie vor noch das Gehäuse drucken. Auch wieder ein Kettenfahrzeug. Dann stieß ich auf das Buch von Ingmar Stapel zu besagtem Roboter-Auto.

Was ich eigentlich damit sagen will: Persönlich würde ich mich nicht zu den absoluten Anfängern dazurechnen. Allerdings dreht sich das Buch im zweiten Teil dann um ein autonomes Fahrzeug, was ich reizvoll fand. Basis für das Fahrzeug ist dann jedoch nicht mehr ein Arduino oder Wemos D1 mini, sondern ein Raspberry Pi.

Scheitern mit Roboter-Autos

Der ersten Schritte beim Bau des neuen Roboter-Autos ging recht fix. Sogar das Löten der Stromversorgung für die Motoren erwies sich als einfacher als gedacht. In Stocken geriet es dann bei der ersten kleinen Hürde. Auf der Materialliste im Buch fehlen Lüsterklemmen. Gut, konnte ich aus dem Baumarkt besorgen und mussten nicht bestellt werden. Beim Motortreiber ging es jedoch weiter mit den Problemen. Anders als im Buch behauptet, macht es nämlich schon einen Unterschied, welchen Motortreiber man verwendet. Bei meinem L298N mussten zwei Jumper entfernt werden, was aber nirgends stand.

Irgendwann hatte ich dann alles miteinander verbunden und war dabei, die Software auf dem Pi zu installieren. Hier wählte ich im Übrigen die Anleitung von Caschy als Grundlage, statt Maus, Monitor und Tastatur an den Pi anzuschließen. Anders als im Buch aufgeführt hatte ich aber nur die Wahl zwischen Scratch 1 und Scratch 3. Scratch 2 ist wohl nicht mehr verfügbar. Mit Scratch 3 au dem Pi zu arbeiten, ist unangenehmer als eine Zahnwurzelbehandlung. Zum Glück reicht auch Scratch 2, um die Motoren anzusteuern. Man benötigt allerdings gute Augen, um das Script um Buch abzutippen.

Ärgerliche Fehler

Die Ausführung des Programms führte dann nur zu einem Summen der Motoren, mehr nicht. Ursache dafür ist die sinnfreie Angabe von 50 im Script, die eben nicht 50 % Leistung entspricht (warum auch immer). Mit einem Wert von 1000 liefen dann die Motoren. Allerdings drehten sich die Räder sowohl der linken als euch rechten Seite nicht korrekt. Eins lief mit, das andere gegen den Uhrzeigersinn. Bei der Verkabelung hatte ich mich an die Vorgabe im Buch gehalten, musste jetzt aber das ganze Modell wieder auseinander nehmen. Tipp an dieser Stelle: Entweder erst alles testen, dann das Gehäuse bauen oder nicht alle komplett mit Lego-Steinen verkleiden.

Mit dem zweiten Scratch-Programm sollte es dann möglich sein, das Auto per Tastatur zu steuern. Im Buch steht das Script nur als unbrauchbares Bildschirmfoto, man muss sich es von der Website des Autors herunterladen. Bei mir läuft es aber nicht, weil ich eine andere Pin-Belegung habe und auf Variablen verzichtet wurde. Jede einzelne Stelle zu ändern würde mich zu sehr nerven. Also ist der nächste Schritt wohl das Python-Programm. Mal sehen, was mich da dann an bösen Überraschungen erwartet.

Zwischenfazit

Für den Einsatz in der Schule ist das Buch nicht brauchbar, was unter anderem auch an den hohen Kosten für die benötigten Materialien liegt. Frustrierend finde ich das nachlässige Überprüfen von möglichen Fehlerquellen in der zweiten Auflage. Aber so was zieht sich durch viele Technik-Bücher, wie meine Erfahrungen aus dem letzten Jahr zeigten. Den zweiten Teil mit dem autonomen Fahrzeug werde ich wohl auslassen und mich an ein neues Projekt für Roboter-Autos begeben, die auch wirklich als Unterrichtsthema taugen.

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