Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Insbesondere bei Serie wie Das Rad der Zeit zeigt sich der Wahrheitsgehalt einer bekannten Aussage. Die Geschmäcker sind unterschiedlich.

Serienkarussell dreht sich

Nach sieben Staffel „Agents of Shield“ erreichten wir vergangen Woche das Ende — zumindest ist das die große Hoffnung bei uns zu Hause. Keine Frage, die Serie gefiel uns wirklich gut, aber irgendwann muss auch mal Schluss sein. Was sagte so schön ein Bielefelder Dozent: „Quark wird getreten auch nicht stark.“ Abgesehen vielleicht davon, wenn Käse daraus wird. Allerdings möchte ich mir eine Serie, die Käse ist, lieber nicht ansehen.

Wie dem auch sei, wie üblich folgte dann wieder der Serienkater. Vor Weihnachten schauen wir am liebsten eine gute Science-Fiction-Serie oder eine Fantasy Saga. Vorbehalten für die Adventswochenenden haben wir uns Herr der Ringe. Bei uns ist das quasi wie eine Serie, denn bei der Special Extended Edition mit ihren vier Stunden pro Film brauchen wir jeweils drei Tage zum anschauen.

Für unter der Woche fehlte dann aber was. Nach so langer Zeit Disney+ rief wird mal wieder Amazon Prime auf. Siehe da, eine neue Serie. Das Rad der Zeit. Gab es dazu nicht sogar eine Rezension in der Süddeutschen Zeitung? Ich erinnerte mich an etwas, was einem Verriss sehr nah kam.

Am Rad der Zeit drehen

Flache Handlung, viel Sexszene und solche Dinge schwirrten mir durch den Kopf. Zum Glück ignorierte ich die Kritik in der SZ zur Verfilmung und schaute mir mit meiner Frau die erste Folge von Das Rad der Zeit an. Danach machte sich Verwirrung breit. Offensichtlich erlagen wir einem Betrug, denn wir hatten wohl eine ganz andere Serie gesehen. Mit der Kritik von Nicolas Freund hatte diese Serie wenig gemeinsam. Wir finden sie weder oberflächlich noch anspruchslos. Wilde Sexorgien blieben auch in den folgenden fünf Folgen der ersten Staffel aus. In jeder Werbeunterbrechung im Privatfernsehen ist mehr nackte Haut zu sehen.

In der Google Nutzerwerbung erreicht Das Rad der Zeit gerade mal eine 2,7 von fünf.
Klar drängen sich Vergleiche zu Herr der Ringe oder Game of Thrones auf. Bei Obst kommt man ja auch auf die Idee, Äpfel und Birnen miteinander zu vergleichen. Jede der genannten Verfilmung hat ihre Stärken und Schwächen. Bei Herr der Ringe wurde einiges weggelassen, dafür aber mit Kulissen geklotzt. Game of Thrones schafft es, eine weitschweifige Romanvorlage zu einer spannenden Handlung zu kondensieren.

Beim Rad der Zeit gefällt mir persönlich die Art und Weise, wie Magie funktioniert. Mögliche abgedroschene Handlungsmuster können eventuell auch an der Vorlage liegen, was ich aber mangels Lektüre selbiger nicht beurteilen kann.

Ach ja, ein häufig zu hörender Kritikpunkt ist die Diversität in der Serie. Kleiner Hinweis, wir schreiben das Jahr 2021 und Zuschauer wie meiner Frau und mir gefällt das.

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