Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Facebook-Konzern soll nach Willen von Mark Zuckerberg in Meta umbenannt werden. Es ist mehr als nur ein neuer Name.

Gaul zu Tode reiten

Ein Pferd nicht zu Tode reiten ist eine Redewendung, wenn etwas nicht überstrapaziert werden soll. Ganz wörtlich hat das jetzt das Olympische Komitee genommen und will künftig beim Modernen Fünfkampf den Reitsport herausnehmen. Wenn man so will, ist das ein deutscher Verdienst. Allzu hässlich waren wohl die Bilder aus Tokio, als die Sportlerin Annika Schleu bei ihrem intensiven Gebrauch von Sporen und Gerte, weil das Pferd nicht spurte. Tierquälerei passt so ganz in das Bild, welches die Veranstalter gerne von sich vermitteln.

Zumindest, solange so was öffentlich zu sehen ist. Hinter den Kulissen sind Tier- und auch Menschenrechte völlig irrelevant. Da kuschelt man gerne auch mit Diktaturen.

Wie dem auch sei, auf der Meta Ebene gibt es sicher kommerzielle Gründe, welche die Vorgehensweise des Olympischen Komitees erklären. Ein Gaul zu Tode reiten, kann man aber auch im Sinne der Redewendung. Etwa bei Brettspielen. Nach sieben Partien hintereinander ist heute die Luft raus bei meiner Frau und mir. Noch eine Partei Eclipse bekommen wir nicht hin. Zeit für ein neues Spiel auf dem Tisch.

Im Übrigen, bei Spielen gibt es auch eine Meta Ebene, aber darauf gehe ich heute nicht ein. Vielmehr geht es wie angekündigt um Facebook.

Aus Raider wird Meta

Ein Rebranding ist nicht gerade selten, aber nicht immer von Erfolg gekrönt. Aus Raider wurde Twix, aus Faschisten die AfD und jetzt will sich auch noch Facebook in Meta umbenennen. Dazu wird ein neues Logo präsentiert, welches nach einem verdrehten Gummiband aussieht. Allerdings wird sich bei Meta im Gegensatz zu Twix eine Menge ändern. Zuckerberg spricht von großartigen Plänen und einem Metaversum. So eine Art Second Life auf Speed soll es auch geben.

Wie hieß es so schön bei extra3, man will uns virtuellen Krempel für Avatar verkaufen. Blöd ist das nicht, bei Videospielen funktioniert das schließlich schon länger ziemlich gut.

Mein Eindruck ist allerdings, dass hinter Meta ein ziemlicher Größenwahn steckt. Letztendlich ist es eine Idee, die älter als das Internet ist. Es wird wieder Zeit, sich daran zu erinnern und „Neuromancer“ von William Gibson zu lesen. Das Metaversum von Zuckerberg ist nichts anderes als der Cyberspace von Gibson. Es geht um totale Kontrolle und virtuelle Realität als Option, über den Tod hinaus zu existieren. Das im Hinterkopf wird aus der Präsentation ein Horror-Video.

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