Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Für Computer in der Schule fehlt es insbesondere in der technischen Betreuung an Fachpersonal. Noch gibt es keinen IT-Hausmeister.

Nur noch 2 Sekunden

Wenn man morgens auf den Küchentimer statt auf die Uhr schaut, muss man sich nicht über merkwürdige Zeitangaben wundern. Entschuldigend kann ich lediglich vorbringen, noch sehr müde gewesen zu sein. Schließlich war es auch erst zwei Sekunden Restlaufzeit. Es ist nicht immer einfach, mit einer Lehrerin verheiratet zu sein, die zur ersten Stunde hat — als liebender Mann stehe ich natürlich mit auf, damit wir gemeinsam frühstücken können.

Immerhin, zwei Sekunden später konnte ich die Teebeutel aus den Tassen nehmen. Erklärung hierzu: Es sind Einweg-Teefilter für losen Tee, selbstverständlich benutzen wir keine echten Teebeutel. Auf die eine oder andere Art ist dann Schule auch bereits am Frühstückstisch Thema. Sich hinter seiner Zeitung verstecken geht dank Tablet und E-Paper schon lange nicht mehr.

Selbst wenn das möglich wäre, gibt es auch Artikel in der Zeitung, bei denen Schule, Lehrer oder das Umfeld thematisiert werden. Ist halt so, ich will mich darüber erst gar nicht beschweren. Welche Unterhaltungen Lehrer dann in ihrer Freizeit führen, besonders wenn sie auf andere Lehrer treffen, verschweige ich mal lieber.

Wie dem auch sei, heute Morgen las ich etwas vom Bundestagskandidaten der SPD aus Leverkusen, Karl Lauterbach. Der fordert IT-Hausmeister für jede Schule.

Statt Hobbybastler IT-Hausmeister

Selbstverständlich kann man sich über den Begriff IT-Hausmeister streiten. Meiner Meinung nach passt er aber ganz gut, denn IT-Beauftragter klingt zwar besser, führt aber in eine völlig falsche Richtung. Anders gesagt, IT-Beauftragte oder solche, die sich dafür halten, gibt es zum Teil schon an den Schulen. Nur sind das keine zusätzlichen Personen im Betrieb, sondern Lehrerinnen und Lehrer, die eine zusätzliche Aufgabe übernommen habe. Die Qualifikation geht häufiger nicht über das Unterrichten von Informatik oder den Umstand, schon mal einen Computer gesehen zu haben, hinaus. Wie es eine Lehrerin und Autorin treffend auf den Punkt bringt:

Welcher Betrieb mit mehreren tausend Beschäftigten kann es sich leisten, dass Laien in ihren Pausenzeiten an der IT rumfrickeln, um den Betrieb am Laufen zu halten?

Selbstverständlich möchte ich den betreffenden Lehrerinnen und Lehrern nicht zu nahe treten an dieser Stelle. Einer muss den Job schließlich machen, wenn es keinen IT-Hausmeister gibt. Nur halte es für unpassend, wenn es sich dabei um das pädagogische Personal der Schule hat, welches andere Aufgaben und Stärken hat.

Die IT-Infrastruktur wird selbst in Schule (siehe Lockdown) immer wichtig. Daher müssten spätestens jetzt Stellen für qualifiziertes Personal geschaffen werden. In der Stadtverwaltung würde ja auch niemand auf die Idee kommen, die EDV von der Raumpflegerin betreuen zu lassen. Obwohl, das würde einiges erklären.

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