Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mage Knight Ultimate Edition

Mit der Mage Knight Ultimate Edition landet eine riesige Schachtel Spielvergnügen auf dm Spieltisch. Sofern man denn ein Exemplar ergattern konnte.

Vom Brett zum Tisch

Vor 20 Jahren stießen meine Frau und ich zum ersten Mal auf Mage Knight. Wir waren auf der Suche nach einem Spiel gewesen, welches sich gut zu zweit spielen ließ. Daneben sollte es noch paar weitere Kriterien erfüllen. Keine Sammelkarten, nicht abstrakt und möglichst noch etwas, was auf dem Tisch auch etwas her macht. Das mit den Sammelkarten klappte dann mehr schlecht als recht, denn Mage Knight funktioniert damals genau so. Im Starterpak befanden sich 10 zufällige, bereit bemalte Figuren drin. Mit Booster-Packs, ebenfalls zufällig bestückt, konnte man seine Sammlung erweitern. Für eine anständige Armee (und wir brauchten ja jeder eine) konnte man schon eine Stange Geld ausgeben.

Gespielt wurde auf keinem Spielbrett, sondern auf dem Tisch. Die Landschaft musste man sich irgendwie zusammenstellen. Mit etwas Fantasie wurde aus einer blauen Servierte einen See. Die Statistiken der Figuren wurden am Sockel der Figur in einem Sichtschlitz angezeigt. Die Scheibe mit den Werten ließ sich drehen, sodass bei Schaden die geänderten Werte an der Figur ablesbar waren.

Wir hatten einiges an Spaß mit dem Spiel, nur störten uns zwei Dinge. Die zufällige Zusammenstellung samt Staffelung in häufigen, weniger häufige und seltene Figuren. Zudem waren die Figuren zwar bemalt, sahen aber eher so aus, als hätte jemand das mit dem Fuß gepinselt.

Kurz um, wir suchten weiter.

Warhammer folgte Mage Knight

Fündig wurden wir ebenfalls in der Tabletop-Ecke, kamen aber in Kontakt mit Games Workshop und Warhammer 40k. Hier konnte man sich seine Armeen gezielt zusammenstellen. Allerdings mussten die Figuren zusammengebaut und bemalt werden. Eine ganze Zeit lang fanden wir das als Ausgleich sehr angenehm. Allerdings war der Aufbau einer Armee noch teurer als bei Mage Knight. Games Workshop nimmt eine ordentliche Stange Geld für seine Figuren und diverses Zubehör.

Unsere bemalten Figuren sahen zwar besser als als die fertig bemalten Figuren von Mage Knight, aber in den Schaukästen der Games Workshop konnte man regelmäßig sehen, wie viel Luft nach oben noch ist.

Nicht nur steigende Preise und regelmäßig überarbeitet Regeln führten bei uns dann zu einem nachlassenden Interesse bei Warhammer. Hauptgrund für das völlige Ende der Liaison war jedoch das sehr unbefriedigende Spielgefühl. Trotz bergeweise Regeln und Tabellen fühlte sich Warhammer hölzern an. Mechanisch war das Spiel schlecht gealtert.

Bei uns endete damit der Ausflug in die Welt der Tabletop-Spiele. Kleine Anmerkung dazu: Aktuell wird Warhammer 40k Kill Team ziemlich gehypt.

Zurück aufs Brett

Als dann 2011 Mage Knight auf den Markt kam ließ uns das genau so galt wie die Ultimate Edition von 2018. Dennoch, irgendwie drang dann zu uns durch, dass es sich dabei um ein völlig anders Spielprinzip handelte. Kein Tabletopspiel, sondern ein Fantasyspiel mit einer ganzen Reihe von Mechanismen. Leveln der Spielfiguren, zusammenstellen des Kartendecks und Erkunden einer immer wieder neu genierten Landschaft.

Als wir uns dann endlich durchgerungen hatten, war Mage Knight: Ultimate Edition längst ausverkauft. Es folgte dann eine lange Zeit des Wartens. Am vergangenen Wochenende konnten wir dann Mage Knight auf den Spieltisch bringen. Dank Schritt-für-Schritt-Anleitung konnten wir recht schnell losspielen und es blieb trotz der Spieldauer nicht bei einer Partie. Das neue Mage Knight hat sich recht weit in der Kategorie „Lieblingsspiele“ nach oben gearbeitet.

Im Übrigen, auch wenn auf der Packung „Expertenspiel“ steht: Die Regeln sind flott verinnerlicht und erklärt — wobei bei uns der Maßstab natürlich dank zahlreicher GMT Games ein anderer ist.

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