Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Viel zu früh verstarb Ende Juli Martin Perscheid. Viele von uns ist er aufgrund seiner scharfsinnigen Cartoons bekannt gewesen.

Verwechselungsgefahr

Am 31. Juli verstarb im Alter von 55 Jahren der Cartoonist Martin Perscheid. Er verlor den Kampf gegen Krebs. Mich trifft sein Tod nicht nur, weil ich seine Arbeiten mochte. Mit 55 an Krebs zu sterben, das ist bitter. Wenn man einem ähnlichen Alter wie der verstorben ist, hört man zudem sehr deutlich den Einschlag. Krebs kann uns alle treffen, der Tod von Perscheid bringt das wieder schmerzlich ins Gedächtnis.

Für einen Nachruf über Perscheid fehlt mir selber jegliches Wissen über seine Biografie. Für mich standen seine Zeichnungen immer im Vordergrund. Zeichnungen, aus der eine deutliche Angriffslust auf Missstände abzulesen ist. Sowohl im zwischenmenschlichen Bereich als auch in gesellschaftlichen Zusammenhängen. Perscheids schwarze Humor traf, nun ja, mitten ins Schwarze.

Dabei muss ich gestehen, das ich Perscheid sehr lange Zeit verwechselt habe. Erst das Alter im Zusammenhang mit seinem Tod machte mich stutzig. Hatte ich nicht bereits während es Abiturs ein Buch mit seinen Zeichnungen gekauft?

Obwohl die Bücher seit dem Umzug eine völlig andere Sortierung im Regal haben, fand ich es heute Morgen nach dem Frühstück wieder. Es ist von einem anderen großen Cartoonisten, der in wenigen Tagen seinen 71. Geburtstag feiert: Gary Larson

Auch ihm gelingt es, mit seinen Zeichnungen Dinge auf den Punkt zu bringen. Vermutlich sind es die Brillen der Figuren, die zur Verwechselung führten.

Andere Seite für Perscheid

Als Bild für den heutigen Artikel habe ich ein Foto von dem erwähnten Buch verwendet. Das erscheint vielleicht etwas merkwürdig, ist aber recht einfach zu erklären. Ich respektiere das Urheberrecht und halte es für unangemessen, jetzt einen Cartoon von Perscheid als Nachruf zu posten. Das hat der Cartoonist nicht verdient.

Er ist jetzt irgendwo auf der anderen Seite und schaut, was wir weiterhin so treiben. Mit Sicherheit bedauert er, wie viel Stoff ihm entgeht. Die Verhältnisse, die er aufspießte, haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert.

Man könnte sogar den Eindruck gewinnen, es sei schlimmer geworden. Jeder Tag der noch andauernden Pandemie wird zu einem erneuten Härtetest. An dieser Stelle habe ich gerade noch mal die letzten Zeilen gelöscht. Von einem Nachruf überzugehen in das Lamentieren über dumme Menschen in der Corona-Pandemie hielt ich irgendwie für nicht angemessen.

Im Übrigen, was das Thema Corona angeht, hat Perscheid eine deutlich und mir sympathische Haltung gehabt.

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