Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ein nahezu leer geräumter Immobilienmarkt führt zu einer vereinfachten Entscheidungsfindung. Ohne selber bauen bleiben nur Reste.

Wohnungssuche in Emden

Vor einem Jahr hatten wir zwei Maklertermine in Emden. Einen auf dem Gelände der alten Kaserne, der uns ziemlich verzweifelt zurückließ. Die Wohnung sollte viel kosten, lag bei der Quadratmeterzahl um die 100, aber katastrophal geschnitten und in nur drei Zimmer aufgeteilt. Dazu deutet sich schon an, dass man lange Zeit von Baustellen umgeben sein würde.

Einen Tag später verliebten wir uns sofort in ein Haus zur Miete. Sechs Zimmer sind einfach eine Ansage. Die Entscheidungsfindung gestaltet sich recht unkompliziert und der Makler zeigte sich auch positiv eingestellt. So gingen die Dinge ihren Lauf, wir unterschieben den Mietvertrag und konnten dem Umzugsunternehmen endlich die konkrete Zieladresse mitteilen. Damit viel uns ein großer Stein vom Herzen, denn vorausgegangen war eine längere Entscheidungsfindung aufgrund der Situation in Köln. So wie es in den ersten Jahren in Köln lief und weiterlaufen würde, konnte es für uns nicht weitergehen. An der Schule meiner Frau hatten sich eine Reihe von negativen Entwicklungen ergeben, zumute fühlten wir uns in der Wohnung in der autofreien Siedlung zunehmend eingesperrt.

Dazu kamen noch die extrem hohen Lebenshaltungskosten in Köln. Kurzum, im Sommer 2019 beschlossen wir, einen Schlussstrich zu ziehen. Ab Herbst 2019 nahmen das dann langsam Fahrt auf, bis zur Spruchreife dauert es aber einige Monate. Im Blog hier schiebe ich auch immer wieder dazu.

Auswahl erleichtert Entscheidungsfindung

Die Zwischenüberschrift ist ironisch zu verstehen. Im Normalfall hat man eine größere Auswahl und kann sich daraus das für sich beste und passende aussuchen. Auf dem Wohnungsmarkt ist das längst nicht mehr so. Selbst hier in Emden und Ostfriesland haben sich meiner Meinung nach die Dinge seit letztem Frühjahr verändert. Zu Beginn unserer Entscheidungsfindung gab es noch reichlich Wohnungen und Häuser, die sowohl unserer Vorstellung einer vernünftigen Aufteilung als auch in Bezug auf den Preis entsprechen.

Im Sommer 2020, als der neue Arbeitsvertrag endlich in trockenen Tücher war, gab es tatsächlich dann nur die bereits erwähnten zwei Optionen. Alles andere lohnte nicht mal eine Besichtigung. Klar, dass bei uns dann die Entscheidungsfindung recht schnell ging. Haben oder nicht haben, das waren keine alternativen Optionen.

Seitdem wir hier in Emden leben, beobachte ich weiterhin den Immobilienmarkt. Für diejenigen, die dringen etwas suchen, sieht es extrem schlecht aus. Das Angebot geht gegen null, ab und an tauchen immer wie die gleichen Schrottobjekte auf oder aber Wohnungen, die mit über 100 Quadratmeter lediglich über drei Zimmer verfügen und sich preislich auf dem Niveau von Köln bewegen. Da ist man dann froh, ein Dach über den Kopf zu haben und tröstet sich über die Mängel hinweg.

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