Bei größerem Desinteresse eignet sich der handelsübliche Physikunterricht zum Schlafen. Verpasste Wissen gefährdet jedoch Geld und Leben.
Darvin sortiert Nieten aus
In Köln las ich regelmäßig von irgendwelche Deppen (männliche Form definitiv angebracht), die durch Starkstrom ums Leben kamen. Man meine, einfach mal so auf S-Bahnen und andere Züge hochzuklettern, obwohl auf dem Dach nicht wirklich viel Luft zu Oberleitung ist. Bei so was hält sich mein Mitleid wirklich in Grenzen. Selbst wenn man in Physik nicht aufgepasst hat, sollte man wissen, das so was tödlich ist.
Gut, jeder wählt sich die für ihn passende Methode, um aus dem gemeinsamen Gen-Pool auszuscheiden. Aber das soll ja eigentlich nicht Thema heute sein. Das eine oder andere Mal ließe ich es anklingen, wie es mit mir und der Physik so bestellt ist. Bis zum Betriebspraktikum in der 9. Klasse wollte ich Elektriker werden, mangelndes Interesse an der Materie lasse ich mir daher nicht vorwerfen. Allerdings hat es jetzt über 30 Jahre gedauert, bis ich grundlegende Zusammenhänge begriffen habe. Wer ein eklektisches Gerät mit der Steckdose verbindet, schließt es nicht an den Strom, sondern an eine Spannungsquelle an. Wenn man den Unterschied nicht kennt, versteht man möglicherweise auch nicht die eigene Stromrechnung — so wie ich.
Opfer des Physikunterricht
Vermutlich gibt es da draußen viele, an denen der Physikunterricht spurlos vorbeigegangen ist. Bis gestern Abend (da hat es dann endlich mal klick gemacht) war mir der Unterschied zwischen Strom und Spannung nicht klar. Vor allem wusste ich nicht, was genau das eine und was das andere ist.
So wie ich das sehe, macht es einem der Physikunterricht auch nicht besonders leicht. Selbst das Internet hilft nur begrenzt, da ich mir die Informationen aus einer ganzen Reihe von Quellen zusammengetragen habe. Erschwerend kommt noch dazu, dass immer wieder die gleichen Metaphern verwendet werden, die mir aber nichts bringen.
Heute Nacht kam ich dann auf ein eigenes Bild, welches mir beim Verständnis hilft. Stellen wir uns ein Kino vor (im Beispiel haben die jetzt geöffnet). Vor dem Kino stehen Leute, die rein wollen. Je mehr Türen aufgemacht werden, desto mehr Menschen kommen gleichzeitig rein. Das ist die Stromstärke. Spannung ist der Unterschied zwischen der Menge Menschen, die draußen sind und denen, die bereits drin sind und ein Ticket haben. Spätestens kur vor Filmbeginn ist die Menge nur noch sehr klein.
Bei einer Batterie nimmt daher auch durch Verbrauch nicht die Stärke, sondern die Spannung ab. Ob mein Beispiel jetzt tauglich für den Physikunterricht, kann gerne kommentiert werden. Mir gefällt es auf jeden Fall besser als das Beispiel mit dem Wasser und einem Gefälle.