Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In Ostfriesland gibt es eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeit. Die Ortschaft Greetsiel ist über die Region hinaus bekannt.

Vatertag virtuell

Aus nahe liegenden und anderen Gründen habe ich persönlich mit Vatertag nichts am Hut. Abgesehen davon trage ich auch keinen Hut. So richtig schlau bin aus der Idee, mit anderen Vätern unterwegs zu sein, um sich zu betrinken, nie geworden. Der Artikel in der Emder Zeitung mit alternativen Vorschlägen für eine Vatertagstour gestern hatte für mich daher eher den Stellenwert eine Kuriosität.

Klar ist es bereits der zweite Vatertage unter Pandemie-Bedingungen. Alkohol, Männer und Abstand halten. Das sind mindestens zwei Dinge, die nicht zueinander passen, wenn es vernünftig zugehen soll. Dennoch, der Vorschlag in der Zeitung, eine Fahrradtour an der frischen Luft im kleineren Kreis zu unternehmen, klingt nicht unvernünftig.

Tatsächlich lockte das schöne Wette heute sogar meine Frau und mich nach draußen. Endlich mal wieder mit dem Fahrrad unterwegs sein, vielleicht sogar eine etwas längere Strecke (Oberschenkel und Po widersprechen hier gerade nach vier Stunden auf dem Rad). Vor länger Zeit vorbereitet hatte ich eine Tour nach Greetsiel, die nahmen wir dann heute unwissend in Angriff. Auf dem Hinweg sahen wir eine Reihe von Vätern zu zweit oder zu dritt. In größeren Gruppen eher die absolute Ausnahme. Nichts, vor dem man sich fürchten müsste.

Überlaufenes Greetsiel

Unterwegs nach Greetsiel hielten wir dann einmal an, damit ich von den Raps-Feldern ein Foto machen konnte. Am Ziel angekommen, so dachte ich, würde ich noch viel mehr Motive finden. Theoretisch ist das auch so. Als wir jedoch im Ortskern von Greetsiel ankamen, traf uns fast der Schlag.

Die Ortschaft war dermaßen überlaufen, als ob es Corona nicht geben würde. Es wirkt wie aus einer Zeit vor der Pandemie und angesichts der noch immer hohen Infektionszahlen geradezu bizarr. Menschen dicht an dicht, offene Geschäfte mit langen Schlangen davor, geöffnete Cafés und Restaurants. Nur hier und da ein Hinweis auf die Luca-App, negative Test und ein paar Menschen mit Masken. Der Rest: business as usual.

Ja ich weiß, wie gebeutelt gerade Tourismus-Regionen sind. Aber so ein Treiben wie heute in Greetsiel ist unverantwortlich. Von wegen Vatertagstouren lassen die Infektionszahlen steigen. Ist sind die Touristen in der Region. Touristen? Genau, denn ist nämlich der Tiefpunkt. Autos mit Kennzeichen aus Dortmund oder Freiburg oder von anderswo außerhalb Niedersachsens.

Lust, irgendwo länger zu verbleiben und Fotos zu machen, hatte ich dann nicht mehr. So blieb es dann beim Rapsfeld.

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