Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Frühling sorgt auch bei Apple-Konzern für ein Upgrade. Mehr als das sollte uns die Bundestagswahl interessieren.

Dein Bestes

Mittlerweile habe auch ich es begriffen. Apple will nur mein Bestes. Genauer gesagt also mein Geld. Nicht einmal, sondern jedes Jahr aufs Neue. Was den iPhone-Zirkus angeht, bin ich bereits geistig ausgestiegen. Ein Smartphone, was über 1.000 Euro kostet, ist einfach nur Wahnsinn. Mein Nächstes wird nur einen Bruchteil kosten und sehr wahrscheinlich nicht von Apple sein.

Es stellt sich auch die Frage, wie wichtig Smartphones sind, wenn man im Homeoffice sitzt. Meinen Handytarif habe ich diesbezüglich bereits angepasst. Kommen wir aber noch mal zurück zu dem, was Apple gestern präsentierte. Es wird ein neues Apple-TV 4K geben. Großartig. In der kleinsten Ausführung für 199 Euro. Der Vorgänger steht bei uns im Wohnzimmer und mir ist nach mehren Jahren noch immer nicht klar, wofür ich da eigentlich Geld ausgegeben habe. Für unsere Bedürfnisse reicht auch ein Fire Stick aus. Das wohl Beste am neuen Gerät ist die Fernbedienung, endlich mit einem echten Knopf zum ausschalten.

Dagegen sind die AirTags das wohl überflüssigste, was ich geh von Apple gesehen habe. Es wird aber genug Fanboys geben, die den Umsatz durch den Kauf ankurbeln werden. iPhone 12 und iPad interessieren mich nicht, bleibt also nur der neue iMac, erhältlich in sieben verschieden Farben. Angeschafft wir ein Modell, wenn mein alter iMac seinen Geist aufgibt (kann gerne noch was dauern). Im Übrigen, was Apple nicht geändert hat: die beschissene Magic Mouse 2. Zum Laden wird die nach wie vor auf den Rücken gedreht. Ein Upgrade dafür hätte ich mir sehnlichst gewünscht.

Mehr Sicherheit durch Upgrade

Wir könnten noch lange bei Apple bleiben, mittlerweile macht mir das Lästern reichlich Spaß. Es gibt aber wirkliche und ernsthaftere Themen. Die im Herbst statt findenden Bundestagswahl benötigt nämlich ein Upgrade. Wählbarer Kanzlerkandidaten sind mit dem Upgrade nicht gemeint, sondern Gegenmaßnahmen zur Vorbeugung von Beeinflussung und Wahlmanipulation.

In der Süddeutschen Zeitung von heute befindet sich ein kleiner, leicht zu übersehender Artikel. „FDP warnt vor…“ — fast hätte ich es überlesen. Dabei sollten bei uns alle Lampen auf Rot gehen, bei dem, was Konstantin Kuhl (innenpolitischer Sprecher der FDP) befürchtet. Seiner Meinung nach sei Deutschland im Wahljahr „ein besonderes Ziel für ausländische Desinformationen, aber auch für Cyberangriffe.“

Kampagnen zur Beeinflussung der Bundestagswahl etwa aus Russland sind wahrscheinlich. Da bei uns nach wie vor analog gewählt wird, werden Angriffe auf die IT-Infrastruktur denkbar. Aber auch gezielte Desinformation im Vorfeld der Wahl. Welchen Schaden Falschinformationen anrichten können, wissen wir seit Monaten durch das Beispiel „Querdenker“.

Stellt sich nur die Frage, mit welchem Upgrade wir besser gewappnet sein können. Ein guter Ansatz ist der Antrag der FDP-Bundestagsfraktion zum „Schutz der Bundestagswahl 2021 vor Desinformation und Cyberangriffen“. Hier müssen alle demokratischen Parteien allein schon aus Eigeninteresse an einem Strang ziehen.

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