Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Jetzt ist auch Söder ein Fall für die Regenbogenpresse. Auf Ex-Kanzlerkandidaten wartet kein Topf voller Gold.

Bekannt aus Funk und Fernsehen

Es gab da mal so einen Werbespruch: „Wir machen den Weg frei“. Söder und seine CSU haben sich das wohl heute zu Herzen genommen. Der Streit in der Union, wer denn nun Kanzlerkandidat wird, ist somit beigelegt. Söder verkündet den Rückzug, gleichsam sicherte er Laschet seine Unterstützung zu.

Man kann darüber natürlich spekulieren. Auf ein Votum aus der Bundestagsfraktion wurde verzichtet. Söder beugte sich dem Vorstandsvotum. Möglicherweise sah er seinen Chancen schwinden. Immerhin, ihm bleibt es dann im nicht unwahrscheinlichen Fall der Niederlage von Laschet bei der Bundestagswahl zu triumphieren. Ob es dann einen erneuten Anlauf von ihm geben wird, ist jedoch fraglich.

Das alles ist fast schon Klatsch und Tratsch, womit wir dann beim heutigen Thema wären. Der Regenbogenpresse. Dazu gab es einen interessanten Artikel heute in der Süddeutschen Zeitung.

Von früher kenne ich noch den Begriff Klatschpresse, was meiner Meinung nach viel klarer zum Ausdruck bringen, was im Fokus dieser Art von Presseerzeugnissen steht.

Klatsch kennen wir alle. Zu klatschen und tratschen scheint tief in den menschlichen Genen verwurzelt zu sein. Streiten kann man sich an dieser Stelle, ob Klatsch im Zusammenhang mit dem 8. Gebot steht: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

Gold der Regenbogenpresse

Lassen wir die zehn Gebote und die Bibel beiseite und wenden uns der Regenbogenpresse zu. Nur sehr schlichte Gemüter werden diese wohl mit Qualitätsjournalismus verwechseln. Berichte über Adelshäuser, Fernsehstars, Promis anderer Art und auch Politiker gehören zu deren Geschäft.

„Helene & Florian – Diese Nachricht verzaubert alle“ titelt zum Beispiel die aktuelle Ausgabe „Das Goldene Blatt“. Zu sehen sind Helene Fischer und Florian Silbereisen. Möglicherweise eine Fotomontage, was bei der Regenbogenpresse nicht selten vorkommt. Ebenso wie brutal-echte Aufnahmen. Die Fotografen sind uns allen bekannt als „Paparazzi“. Bilder für die Sensationslust der Massen.

Möglicherweise gehöre ich nicht zur Zielgruppe der Regenbogenpresse, denn ich kann mit den Blättern nichts anfangen. Nicht mal bei Friseur würde ich sie lesen (wobei ja aktuell das Thema Lektüre beim Friseur irrelevant ist).

Jedenfalls, in der SZ wurde von der neusten Aktion Jan Böhmermanns in Zusammenarbeit mit Mats Schönauer (Übermedien) berichtet. Mit „Freizeit Magazin Royale“ gibt es jetzt eine längst fällige Persiflage der Regenbogenpresse. Die Verlagsinhaber von Goldene Blatt und Co finden dererlei merkwürdigerweise geschmacklos.

Im Übrigen ist der Topf voll Gold am Ende des Regenbogens das Gold, was die Verlagshäuser mit ihren Machwerken verdienen.

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