Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Bei einer Ostfriesenmischung ist eigentlich immer eine Teemischung gemeint. Kurz vor Ostern kann es aber auch andere Mischungen geben.

Erschlagen mit Werbung

Gefühlt zwei Kilo Werbung umhüllt nicht von zart schmelzender Schokolade, sondern vom Sonntagsblatt finde ich vor wenigen Minuten in unserem Briefkasten. Ich weiß, es geht auf Ostern zu und jeder möchte noch mal etwas an die Frau oder den Mann bringen — zumindest, wenn man vor Ort etwas verkaufen darf. Obwohl die Extraportion Feiertage gekippt wurde, bleibt ein mulmiges Gefühl. Wenn wir nicht alle artig sind, gibt es wieder Stubenarrest.

Was den Inzidenzwert angeht, ist der Ostfriese derzeit stets bemüht. Allerdings scheinen wir das mit einer Art Highscore zu verwechseln. Aktuell führt der Landkreis Leer mit 176. Der Emder an sich ist aber in den letzten Tagen nicht faul gewesen, wir liegen derzeit bei 106. Man könnte jetzt sagen „nichts, wo vor man sich fürchten muss“ — es wäre aber galt gelogen.

Die Ostfriesenmischung diesbezüglich besteht aus großen Arbeitgebern wie VW und der Meyerwerft und natürlich auch mit der „grandiosen“ Öffnung der Schulen. Natürlich gibt es die Hoffnung, es würde über Ostern besser. Woher dieser Optimismus kommt, ist jedoch ungeklärt. Es gibt aber auch eine gute Nachricht. Bedingt durch die Zeitumstellung heute Nacht müssen wir alle eine Stunde weniger auf unseren Impftermin warten.

Gedruckte Ostfriesenmischung

Bewegen wir uns aber weg von unerfreulichen Themen und der werbenden Ostfriesenmischung. Was Tee selber angeht, habe ich in Bezug auf meine favorisierte Mischung ehedem festgelegt. Broken Silber von Thiele, was anders kommt nicht in die Tasse.

Diese Ostfriesenmischung ist für mich auch Stück meiner neuen Heimat. Apropos neue Heimat. Im vergangenen Herbst fing ich mit dem Roman „Bauern, Land“ von Ute Ruge an. Im Kern geht es nicht nur um Familiengeschichte, sondern auch die Gesichte der Gauner und ihrer Höfe in Norddeutschland, die ihr Land dem Moor abgerungen haben.

Bei mir führte das zum Kauf des Brettspiels „Arler Erde“ von Uwe Rosenberg. Angesiedelt hier in der Region um 1800 ringt man im Spiel dem Moor sein Grund und Boden ab. Es wird gesagt, es sei Rosenbergs persönlichstes Spiel und zeige die Verbundenheit mit seiner Heimat.

Nun, das kommt auf jeden Fall durch das dem Spiel beiliegende umfangreiche Begleitheft zum Ausdruck, welches sich mit der Geschichte der Küstenregion Ostfriesland auseinandersetzt. Auf der zweiten Seite steigt man direkt ein mit der Heringsstadt Emden. Der Geschichte spielerisch nachzugehen, für mich ist das auch eine besondere Ostfriesenmischung. In jedem Fall dürfte man „Aller Erde“ wohl nicht vorwerfen können, es sei ein herzloses Euro-Game. Ich für meinen Teil bin schon mal gespannt auf die erste Partie.

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